Der Glockenturm aus einem Metallgerüst steht mitten im Quartier. Daran hängen in knapp 30 Meter Höhe 18 Glocken. Immer genau drei Minuten vor der vollen Stunde – so dass sie den Kirchenglocken nicht in die Quere kommen – erklingt ein kurzes Lied.
Die letzten Meter
Das Glockenspiel vom Tscharnergut funktioniert als eines der letzten in der Schweiz noch mechanisch. Betreut wird es seit über 30 Jahren von Ernst Wermuth. Der 90jährige stanzt immer noch eigenhändig Lieder auf ein Lochband. «Das Band wird inzwischen nirgends mehr produziert und die letzten Meter sind angebrochen», sagt Ernst Wermuth gegenüber dem Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio SRF.
Zudem ist es schwierig, einen Nachfolger für Ernst Wermuth zu finden. Denn der Glöckner vom Tscharnergut muss nicht nur musikalisch sein, sondern bei Bedarf auch das Glockenspiel reparieren können. Und Zeit haben. Diese drei Eigenschaften in einer Person zu finden, sei wohl nicht einfach, sagt Wermuth. Darum steht dem Glockenspiel für 2015, wenn es 50jährig wird, ein Wechsel bevor: Es wird, wie die meisten anderen Glockenspiele im Land, digitalisiert.