«Wir gehen weiter auf dem Weg zu ausschliesslich erneuerbaren Energien» - diese Strategie der EWB, 2011 beschlossen, 2012 umgesetzt und 2013 weitergeführt, prägt nicht nur das Geschäftsgebahren des Berner Energiedienstleisters EWB, sondern auch den Jahresabschluss.
Der operative Jahresgewinn ist kleiner geworden, weil die Preise im europäischen Energiemarkt eingebrochen sind - wegen dem Übermass an hoch subventionierter Sonnen- und Windenergie. Diese wiederum konkurrenzieren die hiesige Wasserkraft, mit der bisher vor allem zu Spitzenverbrauchszeiten gutes Geld verdient wurde. Dazu hat EWB viel investiert, in norddeutsche und spanische Wind- und Solarkraftwerke oder in französische Wasserkraft. Auch die neue Energiezentrale Forsthaus, die mit Kehrichtverbrennung Strom und Fernwärme produziert, war ein grosser Brocken. Zudem kosteten die Abschreibungen bei konkursiten Solarunternehmen ein paar Millionen.
Der operative Gewinn von knapp 33 Millionen Franken spiegelt also die wirtschaftliche Wirklichkeit des Berner Unternehmens. Dass in der Bilanz 2012 ein Defizit von 141 Millionen steht, hat rein buchhaltungstechnische Gründe, weil bei den Spezialfinanzierungen ein Systemwechsel nötig war. Auf den unternehmerischen Zustand von EWB hat dieser einmalige Sondereffekt keinen Einfluss.
Wachstum bei den Dienstleistungen, Druck beim Ertrag
Bei Strom, Gas, Fernwärme und erneuerbarer Energie im Ausland sind die Zuwachsraten zum Teil sehr hoch. Die Kehrichtmenge und die Wasserversorgung sind ebenfalls gewachsen, allerdings im einstelligen Prozentbereich.
Der Preiszerfall im europäischen Energiehandel geht allerdings am Berner Publikum vorbei. Die unsicheren Marktaussichten und die Investitionen in die Energiewende haben ihren Preis und verteuren die Gestehungskosten. Deshalb steigt der EWB-Strompreis im Jahr 2013 um durchschnittlich 6,7 Prozent.