«Es ist schwierig, das aus den Köpfen der Leute zu bringen», sagt Niklaus Blatter, Jagdinspektor des Kantons Bern. «Viele meinen immer noch, sie täten der Natur etwas Gutes, wenn sie Brot in den See werfen.» Doch dem ist nicht so und darum ist das Füttern von Wasservögeln und anderen Wildtieren in Wasser- und Zugvogelreservaten verboten worden. Aber auch dort, wo es nicht ausdrücklich verboten ist, sei es schlecht für die Natur, sagt Blatter.
Wer Enten oder Schwäne füttere, schaffe eine künstliche Situation, die zu einer Überpopulation führe: «Was die Tiere selber stresst», erklärt der Berner Jagdinspektor. Komme hinzu, dass herumliegendes Brot Ratten anlocke, welche sich dann auch über die Eier von Schwänen, Enten und anderen Wasservögeln hermachten.
Wenn man den Leuten erklärt, warum Entenfüttern keine gute Sache ist, verstehen es die meisten.
Aber eben, bis diese Botschaft bei den Leuten ankommt, braucht es offenbar noch mehr Zeit. «Dafür ist ein Jahr zu kurz.» Darum lässt Niklaus Blatter auch noch nicht Bussen verteilen. «Wir setzen auf Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung.» Wenn man es den Leuten erkläre, würden es die meisten auch verstehen.
Schwäne verstecken sich
Übrigens: Dass zur Zeit in manchen Gegenden am Thunersee weniger Schwäne als auch schon beobachtet werden, hat laut Jagdinspektor Blatter wohl nichts mit dem Fütterungsverbot zu tun. «Die Schwäne sind diesen Sommer eher im Schilf, wo man sie nicht so gut sieht.» Man müsse sich um die Schwäne also keine Sorgen machen. «Sie sind dann einfach plötzlich wieder da.»