Mit Hilfe seiner Familie und eisernem Willen fand der Bauer aus Sâles Lösungen, weiter zu seinen Tieren zu schauen und die Felder zu bewirtschaften. Schon ein halbes Jahr nach dem Unfall sass Yerly wieder auf seinem Traktor. «Mit Hilfe meiner Schwester und einer Nachbarin improvisierten wir aus Brettern eine Rampe, damit ich mich vom Rollstuhl ans Steuer setzen konnte», erinnert sich der Landwirt. Das sei die Initialzündung gewesen, das Vertrauen, immer eine Lösung zu finden.
Die IV war erst skeptisch
Die Invalidenversicherung von unkonventionellen Lösungen zu überzeugen, dauerte dann jedoch länger. Die IV sah nur in der Umschulung auf einen Bürojob eine Zukunft für den Paraplegiker. Selbst wenn seine Chancen auf eine solche Arbeit praktisch bei null standen. «Es war ein mühsamer Kampf mit der IV», sagt Jeans Ehefrau Sylvie Yerly. Ein wenig können sie das Zögern der IV schon nachvollziehen, der Fall sei schliesslich speziell.
Jean Yerly Sturheit zahlte sich schliesslich aus, die IV gab grünes Licht und finanzierte die Anpassungsarbeiten. Seither bewirtschaftet der Bauer seinen Hof fast wie gewohnt. Seine Behinderung hat er akzeptiert, und mit ihr auch die Veränderungen. «Im Sitzen sieht alles anders aus. Nur schon um mit jemandem zu sprechen, muss ich den Kopf in den Nacken legen. Alles verändert sich. Es ist ein anderes Leben.»
(Schweiz aktuell, 19.00 Uhr)