Die Maschine mit amerikanischen Militärs und deren Angehörigen startet am 19. November 1946 in München. Das Ziel: Marseille in Südfrankreich. Über den Alpen verliert der Pilot allerdings die Orientierung. Nach einem Irrflug kracht die Maschine schliesslich im Berner Oberland auf den Gauligletscher.
Der Kommandant von Meiringen als Pionier
Der Pilot und seine elf Passagiere überstehen die Bruchlandung mit leichten Verletzungen. Bevor die Batterie aus ist, kann der Pilot noch einen Notruf funken. Dennoch vergehen vier Tage, bis das Unglücksflugzeug lokalisiert wird. Und das auch vielmehr durch Zufall: Der Vater des Piloten fliegt über den Gletscher und erblickt das verunglückte Flugzeug.
Nun kommt das Team des Militärflugplatzes Meiringen ins Spiel. Und Josef Böck, der dessen Rolle für das 75-Jahr-Jubiläum des Flugplatzes aufgearbeitet hat. Für Josef Böck ist klar: Victor Hug, der damalige Kommandant von Meiringen, war ein Pionier.
Flugzeuge mit Skiern
«Die alpine Rettungsmannschaft von Meiringen funkte, dass Verletzte vor Ort seien. Nun kamm Victor Hug zum Zug.» Der Kommandant habe schon länger daran herumgetüftelt, Flugzeuge mit Skiern auszurüsten. Als sich das Unglück auf dem Gauligletscher ereignete, hatte er die Möglichkeit, ein solches Flugzeug einzusetzen.
Das war die erste hochalpine Fliegerrettung weltweit. Und die Schweizer Luftwaffe hat das gemacht!
Das Flugzeug war ein Fieseler Storch – ein Langsamflugzeug, das nur eine kurze Start- und Landebahn braucht. «Victor Hug war überzeugt, dass dieser Flugzeugtyp geeignet war für eine Landung auf dem Gletscher.»
Und so war es auch. Die spektakuläre Rettungsaktion gelang und damit die erste hochalpine Flugrettung überhaupt. Damit verschaffte sich die Schweizer Luftwaffe nicht nur Achtung der amerikanischen Militärs und der internationalen Öffentlichkeit, sondern ebnete auch den Weg für die Schaffung einer professionellen hochalpinen Flugrettung.