Im Schritttempo kämpft sich der Spezialtransporter die steile Strasse zum Griespass hoch, Haarnadelkurve um Haarnadelkurve. Die Ladung: Ein 45 Meter langer und elf Tonnen schwerer Rotorflügel.
«Das ist ein sehr emotionaler Tag für mich», sagt Martin Senn, Initiant des Windparks und Chef der Firma SwissWinds. Er verfolgt den Transport vom Strassenrand aus. «Alle haben uns gesagt, dass wir es niemals schaffen würden, hier oben einen Windpark zu realisieren. Aber ich habe immer daran geglaubt. Nun wird aus dem Traum Realität.»
Die Montagearbeiten dauern bis Ende September, dann folgt eine Test- und Synchronisationsphase. Ab kommenden Frühjahr soll der Windpark dann Strom für 2800 Haushaltungen produzieren.
Auch die Umweltverbände sind einverstanden
Der Standort auf dem Griespass sei optimal, heisst es beim WWF. «Der Griespass ist bereits erschlossen. Infrastruktur wie etwa Stromleitungen sind wegen der Wasserkraft vorhanden», sagt Laura Schmid, Geschäftsleiterin beim WWF Oberwallis.
Der Nachteil des Standorts auf 2500 Metern über Meer ist jedoch, dass die Stromproduktion wegen der dünneren Luft geringer ausfällt. Das soll mit grösseren Flügeln kompensiert werden. Während die Pilotanlage noch einen Rotordurchmesser von 70 Meter aufwies, sind es bei den drei neuen Anlagen nun 92 Meter.