Wer auf die Spitex angewiesen ist, geht kaum noch in die Ferien: zu mühsam, zu aufwendig ist es oft für die Betroffenen sowie für ihre Begleitpersonen. Folglich bleiben viele pflegebedürftige Menschen gezwungenermassen zu Hause.
«Jahrelang sassen wir in unserer Wohnung fest»
So erging es auch dem älteren Ehepaar Anderko aus Bern. Seit einer Thrombose benötigt Laszlo Anderko täglich die Hilfe von der Spitex. Die beiden getrauten sich nicht mehr weg - aus Angst, die benötigte Hilfe nicht zu erhalten. Das hat sich für das Ehepaar mit dem Hotelspitex-Projekt «Claire und George» geändert.
Die Berner Stiftung funktioniert wie ein Reisebüro. Sie organisiert die Reise, das Hotel und die Spitex-Betreuung vor Ort. «Jahrelang sassen wir in unserer Wohung fest», sagt Katalin Krasnai Anderko. Mit der Hilfe von «Claire und George» konnten die beiden nun Ferien im Tessin machen.
Spitex wie zu Hause
«Für den Kunden entstehen keine Mehrkosten», sagt Susanne Gäumann, Geschäftsführerin von «Claire und George» gegenüber dem Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio SRF. Die Kunden würden für dieselbe Spitex-Leistung bezahlen, die sie zu Hause erhalten. «Auch ältere und betagte Menschen wollen reisen und mobil bleiben», sagt Gäumann. Sie ist überzeugt, mit ihrem Angebot eine Marktlücke zu füllen.
Diese Geschäftsidee kommt auch in der Tourismusbranche gut an. «Claire und George» ist für den Milestone-Preis nomminiert. Der Preis ist eine wichtige Auszeichnung im Tourismusbereich.