Die Stadt Biel soll ihren jährlichen Beitrag an das Theater Orchester Biel Solothurn spätestens ab 2018 kürzen. Mit der gleichen Zeitvorgabe soll die Subvention an das Neue Museum Biel um 90‘000 Franken sinken, wie das Stadtparlament beschloss.
Der Bieler Stadtrat hiess am Donnerstagabend zwei dringliche überparteiliche Motionen gut. Eingereicht und unterstützt hatten die Vorstösse die Parteien von rechts bis zur Mitte. Vehement bekämpft wurden sie von den Sozialdemokraten und den Grünen. Die Entscheide fielen mit knappen Mehrheiten.
In beiden Fällen hatte die Stadtregierung Ablehnung beantragt. Der Sparauftrag ans TOBS wurde schliesslich mit 28 gegen 21 Stimmen bei 5 Enthaltungen erteilt. Beim Museum fiel das Abstimmungsresultat mit 27 Ja, 23 Nein und 2 Enthaltungen etwas weniger deutlich aus.
Wir wissen nicht, wo wir sparen sollen
Intendant Dieter Kaegi und seine Leute haben nicht mit diesem Sparauftrag gerechnet. «Wir wissen noch nicht, wo und wie wir sparen wollen», sagt Theatermann Kaegi. Er und das Team seien geschockt.
Es gehe nicht nur um die 360‘000 Franken. Diese Leistungen der Stadt Biel seien an andere Subventionen der Kantone Bern und Solothurn, der Stadt Solothurn und der Regionalkonferenz Biel gekoppelt.
Möglicherweise muss Kaegi deshalb auf eine Million Franken verzichten – pro Jahr. «Kommt es tatsächlich so weit, müssen wir eine Sparte schliessen», befürchtet Kaegi.
Gemeinderat dagegen Sparsymmetrie gefordert
Doch die Motionäre im Stadtparlament meinten, es sei nicht fair, wenn die grössten Subventionsempfänger der Stadt Biel nichts zum Sparen beitrügen. Andere Institutionen hätten verhältnismässig mehr bluten müssen. Es gelte eine gewisse Spar- und Leidenssymmetrie zu wahren.
Kampf um Bieler Kultur
Bereits im Frühling machte die Regierung Sparvorschläge. Doch nach Protesten verzichtete sie darauf, beim Orchester Einsparungen vorzunehmen.