Die Ankündigung des Bundesamtes für Gesundheit ist alles andere als überraschend. Auch 2017 werden die Krankenversicherungen teurer.
Für Erwachsene um 4,5 Prozent, für Junge um 5,4 Prozent und für Kinder gar um 6,6 Prozent. Das sind die helvetischen Durchschnittswerte.
Bern: Nur scheinbar eine gute Nachricht
Der Kanton Bern hat in allen drei Kategorien weniger hohe Zuschläge zu erwarten:
- Erwachsene: + 3,5 Prozent
- Junge: + 4,6 Prozent
- Kinder: + 4,9 Prozent
Allerdings ist dies nur vermeintlich eine gute Nachricht. Denn der Kanton Bern hat nach wie vor sehr teure Prämien, pro Monat rund 20 Franken mehr als der Schweizer Durchschnitt.
Und so reagiert die bernische Gesundheitsdirektion einmal mehr verärgert. Die Kassen würden 2017 zu hohe Prämien verlangen, gemessen an der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen. Bern verlangt vom Bund deshalb, die Prämienvorgaben 2017 der Versicherer nicht zu akzeptieren.
Wallis: höhere Zuschläge auf tiefem Niveau
Der Kanton Wallis muss mit einer überdurchschnittlichen Prämienteuerung rechnen:
- Erwachsene: + 6,4 Prozent
- Junge: + 6,8 Prozent
- Kinder: + 8,2 Prozent
Die Prämien im Wallis gehören allerdings zu den günstigsten im ganzen Land. Bei den Erwachsenen ist sie pro Monat 53 Franken günstiger als der Schweizer Durchschnitt.
Trotzdem stellt das Walliser Gesundheitsdepartement in Aussicht, die Prämienverbilligungen kürzen zu müssen, auch wenn der Kanton im kommenden Jahr dafür acht Millionen Franken mehr ausgibt.
Freiburg: nur leicht über dem Schweizer Mittelwert
Im Kanton Freiburg ist die absehbare Teuerung bei den Krankenkassen für Erwachsene überdurchschnittlich, bei den Jungen und Kindern in der Nähe des Schweizer Mittelwerts:
- Erwachsene: + 5,1 Prozent
- Junge: + 5,7 Prozent
- Kinder: + 6,9 Prozent.
Der Kanton Freiburg reagiert gleich wie Bern. Der massive Prämienschub sei mit den Kostenentwicklung im Gesundheitswesen nicht zu rechtfertigen und daher unverhältnismässig. Die Beiträge, die der Kanton Freiburg zusätzlich für das Spitalwesen leiste, würden bei der Prämiengestaltung nicht berücksichtigt.
Auffallend ist, dass der Bund und die Kantone Freiburg und Wallis nicht die gleichen Zahlen ausweisen. Kommt dazu, dass die Durchschnittswerte für niemanden stimmen. Je nach Versicherungsmodell können die Kosten deutlich höher oder tiefer liegen. Bis Ende Oktober informieren die Krankenversicherer ihre Kundinnen und Kunden, was für sie individuell gilt.