Die alte Deponie Gamsenried enthält rund 1,5 Millionen Kubikmeter Produktionsabfälle der Lonza AG, die zwischen 1923 und 1978 abgelagert wurden, wie die Walliser Staatskanzlei am Donnerstag in einer Mitteilung festhält.
2011 wurde die Deponie geschlossen. Gleichzeitig verlangte die Walliser Dienststelle für Umweltschutz ein Projekt für die definitive Sanierung der Deponie.
Laut einer 2014 von der Lonza vorgenommenen Schätzung müssen 63 Tonnen Quecksilber abgebaut werden. Das ursprüngliche Konzept sah vor, die organischen Schadstoffe durch eine erhöhte Infiltration von Wasser auszuwaschen, das belastete Sickwasser und Grundwasser aufzufangen und in der Kläranlage der Lonza zu behandeln.
Nach Zusatzabklärungen hat sich nun aber gezeigt, dass hohe Quecksilberkonzentrationen von bis zu 600 Mikrogramm pro Liter im Umkreis der Deponie vorliegen. Das abgepumpte und behandelte Grundwasser enthält neben Quecksilber zudem auch Ammonium und verschiedene organische Schadstoffe in relevanten Konzentrationen.
Verstärkte Sicherheitsmassnahmen
Daher verlangt der Kanton von der Lonza jetzt, dass die Sanierungsmethode der Deponie überdacht wird. Es könne nämlich nicht ausgeschlossen werden, dass eine erhöhte Infiltration von Wasser dazu führe, dass das vorhandene Quecksilber mobilisiert werde, schreibt die Staatskanzlei.
Konkret muss die Lonza umgehend die Grundwassersicherungsbarriere der Deponie verstärken, die Umwelteinwirkungen auf Grundwasser und Luft besser überwachen und die Schadstoffverteilung innerhalb der gesamten Deponie mittels historischer Abklärungen und einer ausführlichen Detailuntersuchung klären. Diese Abklärungen müssen 2016 durchgeführt werden. Anschliessend wird eine Neubeurteilung für eine geeignete und nachhaltige Sanierung der alten Deponie Gamsenried vorgenommen.