«Der Arzt ist heute keine Autorität wie früher, sein Ansehen ist jedoch noch immer sehr hoch», erzählt Hubert Steinke, der Leiter des Instituts für Medizingeschichte. In seinen Vorlesungen würden auch gesellschaftliche Themen behandelt. Für die angehenden Ärzte sei es wichtig, auch mal über ihre Rolle zu reflektieren.
In den letzten hundert Jahren habe sich die Medizin sehr stark verändert: «Sie ist viel wissenschaftlicher geworden. Und der Einfluss der Gesellschaft und der Politik auf die Gesundheit ist heute enorm stark.» Dies sei aber sicher zum Vorteil des Patienten. Die Aufgabe seines Institutes sei es, Entwicklungen in der Medizin zu reflektieren. Das wird auch in Zukunft wichtig sein: «In hundert Jahren werden wir auf die heutige Zeit schauen und sagen: Hier hat sich viel getan, gerade mit der Genforschung und der Individualisierten Medizin.»