Für 10'000 Kinder von 4 bis 7 Jahren beginnt am Montag ein neuer Lebensabschnitt. Zum ersten Mal gehen sie in den Kindergarten. Da ist vieles neu. Einige von ihnen sind zum ersten Mal in einer grösseren Gruppe, müssen lernen, sich zu integrieren, ihre Bedürfnisse auch mal hinten anzustellen, sprechen eine andere Sprache oder sind es sich nicht gewohnt, alleine die Jacke oder die Schuhe auszuziehen.
Audios
Hier setzen die sogenannten Klassenhilfen an. Sie unterstützen die Lehrpersonen im Klassenzimmer, helfen bei alltäglichen Dingen, die nicht direkt für den Unterricht relevant sind - also zum Beispiel beim Schuhe binden, beim Umziehen in der Garderobe oder beim Gang auf die Toilette. Als Klassenhilfe kommen Personen in Frage, die sich den Umgang mit Kindern gewohnt sind. Eine pädagogische Ausbildung ist nicht nötig. Eine Klassenhilfe kann in der Regel sechs Stunden pro Woche eingesetzt werden. Die Helferinnen und Helfer verdienen dabei 30 Franken pro Stunde.
Wie die bernische Erziehungsdirektion am Donnerstag mitteilte, hat der Kanton Bern im letzten Schuljahr positive Erfahrungen mit dem Einsatz von Klassenhilfen gesammelt. Insgesamt wurden mehr als 9000 der verfügbaren 10'000 Stunden für die Klassenhilfe eingesetzt. Wie Rückmeldungen zeigten, empfinden Lehrerinnen und Lehrer die Klassenhilfe als eine Entlastung und die Kinder erhielten in ihrem Alltag eine zusätzliche Unterstützung.
Aufgrund der guten Erfahrungen verdoppelt der Kanton Bern das Angebot der Klassenhilfen. Er lässt sich diese Aufstockung 300'000 Franken kosten.
Über 12'000 SOS-Lektionen pro Jahr
Bewährt haben sich laut Mitteilung auch die SOS-Lektionen. SOS-Lektionen sind für Klassen gedacht, in denen es aufgrund der Zusammensetzung, der grossen Unterschiede, einen erhöhten Förderbedarf einzelner Kinder braucht. Seit dem Schuljahr 2011/12 wurden im Kanton Bern pro Jahr durchschnittlich 12‘400 solche Lektionen ausgelöst.