«Das ist doch eine gute Sache», sagt Rolf Ryser. «Was soll der Körper vermodern, unnütz, einfach so?» Er und seine Frau Erna entschieden sich zur Spende nach einem Besuch des alljährlichen Gedenkgottesdienstes für die Körperspender. «Da hat es mich gepackt», sagt Erna Ryser.
Ihnen ist bewusst, dass ihre sterblichen Überreste dereinst auf einem kalten Chromstahltisch im Saal des Anatomischen Instituts liegen könnten, umringt von jungen Studentinnen und Studenten der Medizin, das Skalpell in der Hand. Nur an der Leiche lässt sich die menschliche Anatomie wirklich gut erlernen.
20 bis 30 Körperspender pro Jahr in Bern
Die Verstorbenen gelangen in das Anatomische Institut der Universität Bern. Chefpräparatorin Nane Boemke ist eine von drei Personen in der Schweiz, die Leichen konservieren kann. «Ein konservierter Mensch sieht nicht aus, wie er schlafen würde», sagt Boemke im «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF.
Eine Konservierung verändere die Person so stark, dass sie nicht wieder zu erkennen ist.Für Forschung und Lehre gibt es in Bern genügend Körperspender. Die Zahl ist eher steigend und die meisten tun es, weil sie der Medizin etwas retour geben wollen. Oder weil sie vom Nutzen für Forschung und Lehre überzeugt sind.