Der «Spirit of Bern» will gesellschaftlich relevante Themen auf den Tisch bringen und mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren. Ein Anspruch, den die Organisatoren rund um den Berner Zahnmedizin-Professor Daniel Buser nun konkretisiert haben. Am ersten «Spirit of Bern»-Anlass ging es um Chancen und Gefahren in einer digitalisierten Welt, um den Weltklima-Gipfel in Paris und um ein neues Freihandelsabkommen, das die EU und Amerika zurzeit verhandeln.
Für rund 700 Gäste war das Themen-Spektrum so verlockend, dass sie sich zur Teilnahme entschieden. Daniel Buser und die Spirit of Bern-Stiftung hatten allerdings wenig Zeit, den «Geist von Bern» zum Fliegen zu bringen. Als sie im Oktober 2015 eingriffen, stand der als mehrtägiger Gipfel angekündige Anlass vor dem Aus.
Nun begnügen sich die Organisatoren mit einem Halbtages-Anlass und einem Budget von rund 180'000 Franken. «Es ist ein Anfang, aber daraus kann etwas werden», sagen Daniel Buser und seine Mitstreiter, zum Beispiel Alec von Graffenried als Präsident von Bern Tourismus oder Stefan Kilchenmann von Swisscom.
Dank der Uni Bern funktioniert es
Dass der Anlass doch das Interesse von Wirtschaft und Politik und damit auch von Sponsoren und Partnern wecken konnte, sei der Universität Bern zu verdanken, gibt Daniel Buser unumwunden zu. Der «Spirit of Bern» erlangte so Reputation, auch andere Organisationen wie die Burgergemeinde Bern stiegen ein.
Die Uni wittert durchaus die Chance, ein zusätzliches Podium und Öffentlichkeit zu erhalten, an dem sich die Wissenschaft erklären kann und weniger bekannte Institute ein Sprachrohr erhalten, bestätigt Uni-Rektor Martin Täuber.
So hatten Joe François vom World Trade Institute der Uni Bern einen Auftritt zum Freihandelsabkommen EU-USA oder Matthias Stürmer von der Forschungsstelle für Digitale Nachhaltigkeit. Professor Thomas Stocker, der über den Weltklimagipfel referierte, gehörte als international bekannter Klimaforscher zu den Topshots der Veranstaltung.
Start mit Turbulenzen
Für Daniel Buser war der Auftakt allerdings etwas stressig. Der streitbare IT-Kritiker Jaron Lanier, als Hauptreferent vorgesehen, konnte nicht aus den USA ausreisen. Die Berner improvisierten mit einer Videokonferenz und mobilisierten innert Stunden den britschen Experten Rufus Pollok, der am Montagnachmittag von London her eingeflogen wurde.