Am 1. Juni 2013 brach im Rebberg von Oberhofen eine über 300-jährige Steinmauer zusammen und verschüttete über 300 Rebstöcke. Für die Rebbaugenossenschaft Oberhofen entstand ein grosser Schaden - der sich im steilen, engen und denkmalgeschützten Gelände mitten in den Reben erst noch kaum reparieren liess.
Aus dem Schaden wird eine Chance
Weil der seit dem Mittelalter bestehende Rebberg und sein «Heidenhaus» aus dem 15. Jahrhundert in seiner Gesamtheit denkmalgeschützt ist, kam eine Betonmauer als Ersatz für die eingestürzte, ungefähr 36 mal 4 Meter grosse Steinmauer nicht in Frage. Dank den Genossenschaftern, vielen Geldgebern und 100'000 Franken aus dem «Fonds Landschaft Schweiz» entsteht nun eine neue Trockensteinmauer.
Diese traditionsreiche Art des Mauerbaus kommt ohne Mörtel zwischen den Steinen aus, es bleiben Ritzen und Zwischenräume. In diesen Maurerritzen entstehen Lebensräume für seltene Arten.
Trockenmauer ist zwar besser, aber teuer
Aber die grosse Trockenmauer ist teuer: 290'000 Franken übersteigen die Möglichkeiten der Rebbau-Genossenschaft bei Weitem. «Noch fehlt etwa ein Drittel, aber wir sammeln weiter», bekräftigt Genossenschaftspräsident Josef Santschi.
Selbst für den erfahrenen «Mauerbauer» Thomas Murkowsky ist das Oberhofner Bauwerk «gross, mächtig und sehr speziell». An die Statik werden besondere Anforderungen gestellt. Und das grösste Problem sei der Platz. Thomas Murkowsky hat im steilen terrassierten Gelände gerade mal vier Meter Platz.