Die Stadt Nidau soll Mehrkosten auf sich nehmen, damit die französischsprachigen Kinder aus Nidau auch künftig in Biel zur Schule gehen können, so will es die Stimmbevölkerung. 54,5 Prozent haben eine Änderung des Reglements abgelehnt, welche der Stadtrat beschlossen hatte. Mit der Änderung hätten künftig alle Nidauer Kinder die deutschsprachigen Klassen in Nidau besuchen müssen.
Mit dem Entscheid sei «der Sprachenfrieden gewahrt», sagt die Nidauer Stadtpräsidentin Sandra Hess. Sie freue sich für die französischsprachige Bevölkerung, dass ihr Anliegen nach einer französischsprachigen Ausbildung ihrer Kinder von der ganzen Bevölkerung unterstützt werde.
Worum es geht
Seit über 30 Jahren ermöglicht die Stadt Nidau Schülerinnen und Schülern französischer Sprache den Besuch französischer Klassen in Biel. Die Einzelheiten sind in einem Vertrag zwischen beiden Gemeinden geregelt. Diesen Vertrag hat die Stadt Biel auf das Schuljahr 2013/14 gekündigt. Damit Nidauer Schülerinnen und Schüler auch in Zukunft Bieler Schulen besuchen könnten, muss der Vertrag zwischen beiden Gemeinden neu ausgehandelt werden.
Kosten für Nidau
Abklärungen des Gemeinderates haben ergeben, dass der Stadt Nidau jährliche Mehrkosten von gut 150'000 Franken entstehen, wenn Nidauer Schülerinnen und Schüler weiter in Biel eingeschult werden. Deshalb wollte der Stadtrat den entsprechenden Artikel des Schulreglements aufzuheben.
Damit hätten die französisch sprechenden Kinder ab August 2014 die Schulen in Nidau besuchen müssen, wo es nur deutschsprachige Klassen gibt. Gegen den Beschluss des Nidauer Stadtrats hat ein Komitee das Referendum ergriffen. Nun hat es in der Volksabstimmung Recht bekommen.