Im Stall von Landwirt Auguste Dupasquier in der Nähe von Bulle stehen 35 Milchkühe. «Wie lange noch?», fragt sich der Bauer. «Wir erhalten den tiefsten Milchpreis der Schweiz.»
Dupasquier spricht für die 80 Landwirte, die ihre Milch dem Milchverarbeiter Milco liefern. 50 Rappen pro Liter erhielten sie im Durchschnitt in diesem Jahr. «Das deckt unsere Produktionskosten bei Weitem nicht.» Er und die anderen Bauern verlangen von Milco deshalb mehr Geld. Vor allem für die Milch, die zu Käse verarbeitet wird.
Wir erhalten den tiefsten Milchpreis der Schweiz.
Milco ist ein Familienunternehmen, das 35 Personen beschäftigt. Pro Jahr werden rund 500 Tonnen Käse und 4 Millionen Joghurts verkauft. Als Eigenmarken, erklärt Direktor Jaques Ropraz. «Wir machen Werbung mit der Milch aus dem Greyerz.» Mit Erfolg. Der Jahresumsatz liegt bei 20 Millionen Franken. Und der Anteil am Export wächst. «Wir verkaufen nach Frankreich, Deutschland, Belgien und Russland.»
Marketing und Innovation kosten viel Geld.
Beim Milchpreis halte man sich an die Empfehlung der Branche, sagt Jacques Ropraz. Einen höheren Milchpreis zahlen könne Milco nicht. «Marketing und Innovation kosten viel Geld.» Die Grenzen für den Milchmarkt seien offen. Entsprechend hoch sei der Preisdruck. Es sei nicht an den Milchverarbeitern, den Landwirten mehr zu bezahlen. «Die Politik muss intervenieren», sagt Jacques Ropraz, der dabei an Subventionen denkt.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03/17:30 Uhr)