Der Volkswirtschaftsdirektor wolle vor einer allfälligen Schliessung aktuelle Zahlen, wie sich die Arbeitslosigkeit und die Nutzung des Büros in Zweisimmen entwickle, gab die Gemeinde Zweisimmen am Montag bekannt.
Die Gemeinde und die Bergregion Obersimmental-Saanenland hatten protestiert, als die Berner Wirtschaft BECO, die Arbeitsmarkt-Behörde des Kantons Bern, im Frühjahr die Schliessung der RAV-Aussenstützpunkte Zweisimmen und Meiringen ankündigte. In der gleichen Lage waren Langnau, La Neuveville, Moutier und St. Imier. Auch diese Stützpunkte bleiben vorläufig in Betrieb
Aufatmen im Oberland
«Es ist wesentlich für die Gemeinde Zweisimmen und die ganze Region, dass die Erwerbslosen nicht einen halben Tag Zeit verlieren, um nach Thun oder Spiez zu fahren», sagt Ernst Hodel, Gemeindratspräsident von Zweisimmen.
Das RAV in Zweisimmen ist an zwei Wochentagen und nur auf Voranmeldung offen. Zudem sind Erstanmeldungen von Arbeitslosen nicht möglich, dafür müssen die Leute nach Spiez.
«Natürlich wäre ein besseres Angebot gut. Aber wir sind schon froh, wenn der Status quo bleibt», argumentiert Ernst Hodel. Mehr sei wohl nicht möglich, angesichts der relativ tiefen Arbeitslosenquoten im Oberland.
Die Oberländer Verwaltungskreise weisen tatsächlich immer unterdurchschnittliche Arbeitslosenzahlen aus. Im Juni 2016 betrug die Quote im Kreis Obersimmental/Saanenland und im Kreis Interlaken/Oberhasli 1,5 Prozent. Auf der anderen Seite der Skala ist Biel mit 4,6 Prozent.