«Kindergärtner stehen heute unter Generalverdacht», sagt Roland Amstutz, Fürsprecher und Rechtsberater von Bildung Bern. Verletze sich ein Kind, beispielsweise am Knie, sei die Verarztung der Wunde für eine Frau meistens kein Problem – für einen Mann ist es jedoch bereits heikel.
Amstutz betont, dass Eltern ihre Kinder ernst nehmen sollen. Er gibt aber auch zu bedenken, dass Eltern ihren Kindern heutzutage öfter als früher glauben, ohne zu hinterfragen. Ein Gespräch mit der betroffenen Lehrperson oder der Schulleitung würde in vielen Fällen aber bereits Klärung und Verständnis bringen.
Neue Vorschriften
Aus Angst vor heiklen Situationen stellen viele Schulen neue Vorschriften auf, sagt Amstutz. Zum Beispiel: «Ein Lehrer darf nie alleine mit einer Schülerin im Raum sein.» Dies bedeute, dass bei Gesprächen entweder eine andere Person mit dabei sein muss, oder dass das Gespräch in einem offenen Raum stattfindet, wo sich noch andere Menschen darin befinden.