Die Alp ob Törbel gilt eigentlich laut Studie der Agridea als nicht schützbar. Der Aufwand für die entsprechenden Schutzmassnahmen wäre zu hoch. So haben die Schäfer ihre rund 100 Schafe auch dieses Jahr ohne besondere Schutzmassnahmen auf die Alp getrieben. Dieses Jahr allerdings hat der Wolf zugeschlagen und 10 Schafe gerissen.
Zusammen mit dem Kanton und der Fachstelle Agridea haben die Schäfer nach Möglichkeiten gesucht, ihre Schafe doch irgendwie vor dem Wolf zu schützen. Der Einsatz von Schutzhunden kam nicht in Frage, weil die Alpe zu einem stark genutzten Wandergebiet gehört und die Schutzhunde möglicherweise agressiv auf Wanderer reagieren könnten.
So kam man laut Moritz Schwery, Herdenschutzfachmann des Kantons, auf die Idee, einen Zivildienstleistenden auf der Alp einzusetzen: «Er soll primär die Schäfer bei ihrer Aufsicht ersetzen und natürlich so gut es geht, die Schafe vor dem Wolf schützen. Obwohl ein Zivildienstler ein Angehöriger der Armee ist, wird er ohne Waffe bei den Schafen sein.»
Wie gut ein Zivildienstler die Schafe wirklich schützen, und ob er tatsächlich einen ausgebildeten Herdenschutzhund ersetzen kann, wird der Alpsommer zeigen.