Suela Kasmi kam Anfang 90er-Jahre in die Grossüberbauung Tscharnergut. Im Quartier lebten damals schon viele Ausländerinnen und Ausländer. Aber: «Die Leute lebten alle unter sich.» Ein Austausch mit den Einheimischen fand selten statt. Der Quartiertreff und die Mütterberatung seien geprägt gewesen von Schweizern und deren Anliegen. Suela Kasmi aber fasste sich ein Herz und mischte sich unter die Einheimischen. Ihr, die in Albanien Sprachen studiert hatte, fiel es nicht schwer, Deutsch zu lernen – der Schlüssel zu ihrem Integrationsglück.
Die Offenheit, aufeinander zuzugehen
Anfangs fühlte sie sich einsam und schlecht. Die fehlenden Kontakte zu anderen Bewohnern im Quartier taten ihr weh. Was sie erlitten habe, sollten andere Migrantinnen und Migranten nicht auch erleben, sagt Kasmi, die sich seit Jahren in der Elternberatung engagiert. Als Spielgruppenleiterin hat sie zahlreiche Projekte initiiert, welche es ausländischen Eltern und ihren Kindern ermöglichten, in Bern-West Fuss zu fassen.
«Ich will anderen Migranten helfen, einen Weg zu finden, damit sie sich nicht alleine fühlen müssen», sagt Kasmi. Dazu brauche es sowohl von Schweizern, als auch von Ausländern viel Toleranz. So treffen in Bern-West verschiedene Kulturen auf engem Raum aufeinander. Da brauche es die Offenheit aufeinander zuzugehen, ohne Ängste vor dem Neuen.
Suela Kasmis Kinder sind mittlerweile erwachsen und beginnen nun ihre Studien. Das macht ihr Lebensglück perfekt. Dieses gute Gefühl, sagt sie, wolle sie anderen weitergeben.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)