Seit Anfang Oktober ist Thomas Zurbuchen für die Forschung der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa verantwortlich. Er leitet rund 8000 Mitarbeiter und verfügt über ein Forschungsbudget von fünf Milliarden Dollar.
Als Forscher wird man ehrfürchtig.
Studiert hat der 48-Jährige an der Universität Bern, aufgewachsen ist er in Heiligenschwendi oberhalb des Thunersees. «Für mich war der Schritt von Heiligenschwendi nach Thun riesig», erinnert sich Zurbuchen. «Das Umfeld war total anders.»
Vor 21 Jahren wanderte der Astrophysiker von Bern in die USA aus – für Zurbuchen ein viel kleinerer Schritt. «Klar, die Sprache ist anders, aber sonst ist vieles gleich.»
Aufgewachsen ist er in einer sehr gläubigen Familie, sein Vater war Priester einer Freikirche. Sucht er im Weltraum nach Gott? «Das Beobachten der Natur hat für mich immer mit religiösen Gefühlen zu tun», antwortet er. «Man wird ehrfürchtig und erkennt, dass man selber sehr klein ist.» Ob Gott oder sonst was hinter der Natur steckt, wisse er aber nicht.
Ursprung des Lebens
In der Weltraumforschung treibt ihn vor allem eine Frage an: Die Frage nach dem Ursprung des Lebens. «Ich möchte wissen, weshalb wir so existieren, wie wir eben sind.»