Kandersteg hat diesen Winter Glück: Im Dorf liegt kaum Schnee, doch die Gästezahlen sprengen selbst das Vorstellungsvermögen von Doris Wandfluh, der Geschäftsführerin von Kandersteg Tourismus. «Die Besucherzahlen am Oeschinensee stellen manchen schönen Sommertag in den Schatten», sagt sie. Grund dafür: Der gefrorene Oeschinensee. Letzmals war dieses seltene Naturereignis vor 19 Jahren eingetreten.
Auch Schwarzsee profitiert vom See
Auch andernorts ist man froh, in diesem schneearmen Winter einen See zu haben: In der Freiburger Tourismusregion Schwarzsee konnte der eine Seeteil ebenfalls zum Schlittschuhlaufen freigegeben werden. Nebst der Eisfläche können die Gäste in der Region Schwarzsee auch wandern. Dank dem schönen Wetter nutzen diese die Gelegenheit denn auch. Und so wurden trotz fehlendem Schnee in der Weihnachts- und Neujahrswoche keine Buchungen storniert. Jede Destination sei heute darauf angewiesen, Alternativen zu den Schneeaktivitäten anbieten zu können, sagt der Direktor von Schwarzsee Tourismus, Adolf Käser. Insbesondere, wenn das Wetter schlecht sei und der Schnee fehle.
Auch in Adelboden im Berner Oberland hatte man den Plan B bereits in der Schublade liegen, musste ihn am Ende dann aber doch nicht zücken. Die Hälfte der Pisten ist offen und dank dem schönen Wetter seien die Gäste guter Stimmung, sagt Tourismusdirektor Urs Pfenninger.
Auch im Wallis macht man sich zurzeit noch keine Sorgen, dass der schneearme Winter zu Buche schlagen könnte. Bis jetzt reiche der Schnee noch soweit, dass 60 Prozent der Anlagen offen seien, sagt die Mediensprecherin der Aletscharena, Monika König.
Trotz allem: Hoffen auf den Schnee
Leben die Tourismusdestinationen in den Weihnachts -und Neujahrsferien heuer also vor allem von den Stammgästen und dem schönen Wetter, so wären doch alle Touristiker froh, wenn es bald einen Wetterwechsel gäbe. Denn ohne Schnee bleiben die Tagesgäste aus. «Und ohne die Tagesgäste, würde es dann plötzlich doch noch schwierig werden», sagt Doris Wandfluh.