Der Kanton Wallis ist das Wasserschloss der Schweiz und produziert rund einen Viertel des Schweizer Stromverbrauches. Doch heute sind lediglich 20 Prozent der Wasserkraftanlagen in Walliser Hand. Die neue Wasserkraftstrategie will, dass nach dem Heimfall grundsätzlich 60 Prozent jeder Anlage im Besitz des Walliser Gemeinwesens bleiben.
Der Walliser Grosse Rat hat heute beschlossen, auf die Revisionen der beiden kantonalen Gesetze, welche es für die Umsetzung der neuen Wasserkraftstrategie braucht, einzutreten. Egon Furrer von der CVP Oberwallis sagte: «Es ist wichtig, dass die Verfügungshoheit mit diesem Modell nicht angetastet wird und dass in Zukunft 60 Prozent der Anlagen in Walliser Hand bleiben.»
Es ist kein gutes Modell. Es ist ein sehr gutes Modell.
CSPO-Grossrat Alain Bregy sagte: «Es ist ein Kompromiss. Die Grundprinzipien wie Wirtschaftsfreiheit, Solidarität und Gemeindeautonomie werden aber berücksichtigt.» Am meisten Lob erntete die neue Wasserkraftstrategie von der SVP. Michael Graber, Fraktionschef der SVP Oberwallis sagte: «Es ist kein gutes Modell, es ist ein sehr gutes Modell! Es ist ausgewogen, liberal und zugleich auch protektionistisch.»
Das Wallis muss seine Wasserkraft in den eigenen Händen behalten.
Nur die Linksallianz war gegen die neue Wasserkraftstrategie. Gilbert Truffer, Suppleant der SP Oberwallis betonte, dass eine einzige Wasserkraft-Gesellschaft am meisten Sinn machen würde und hielt fest: «Von einer einzigen Wasserkraft-Gesellschaft würden Kanton, Gemeinden und Regionen gleichermassen profitieren.» Zudem würden so die Gewinne aus der Wasserkraft gerechter verteilt, meinte Truffer weiter.