Bis zu 30 Prozent mehr Pistolen hat Gaston Poyet verkauft. Er betreibt das einzige Waffengeschäft in der Stadt Bern. Vor allem seit November 2015 haben die Verkäufe angezogen. Er erklärt sich das mit den Anschlägen in Paris. Das habe die Leute verunsichert. Jene, die sich schon lange mit dem Gedanken herumgetragen hätten, würden jetzt eine Waffe kaufen, sagt Poyet. Zum Selbstschutz.
So direkt sage ihm das zwar niemand, sagt der Berner Waffenhändler. «Ich frage auch nicht nach der Motivation.» Aber der Umstand, dass es vor allem die kleinen, handlichen Pistolen sind, die gefragt seien, lasse ihn zu diesem Schluss kommen.
Zudem habe er nach 46 Jahren, während deren er nun seinen Laden in der Berner Altstadt betreibe, ein Gespür entwickelt, warum ein Kunde eine Waffe wirklich wolle. Auch wenn er angebe, diese für den Schiesskurs zu brauchen.
Die Zahl der Bernerinnen und Berner, die eine Waffe besitzen wollen, hat letztes Jahr zugenommen. Und auch dieses Jahr sind schon verhältnismässig viele Gesuche eingegangen, bestätigt zum Beispiel der Zuständige in der Stadt Bern.
Gemäss Statistik der Kantonspolizei Bern wurden im letzten Jahr 3540 Waffenscheine bewilligt. Das sind rund 500 mehr als im Vorjahr.