Alte Plastikplanen, verfaultes Holz, rostiges Wellblech: Auf einer Bergwiese im Berner Oberland türmt sich der Abfall. Auch eine Spraydose lugt aus dem Gerümpel hervor. Ein Mann hat die Sachen zusammengetragen und lagert sie auf seinem Land – illegal. Denn Abfall darf nicht frei herumliegen, so will es das Gesetzt.
«Wanderer störten sich daran und haben sich bei uns gemeldet», sagt Markus Stauffer von der Fachstelle Umweltkriminalität der Berner Kantonspolizei. Der Abfall muss nun geräumt werden. Wegen langwierigen Verfahren und langen Fristen kann es dauern. «Am Schluss kommt der Abfall immer weg – auch wenn es seine Zeit braucht», sagt der erfahrene Kantonspolizist.
Die Leute wollen Abfallgebühren sparen
Einzelne Abfallsäcke oder ganze Lastwagenladungen Bauschutt: 200 bis 300 Mal erhalten Kantonspolizisten pro Jahr die Meldung wegen illegaler Abfalldeponien – Tendenz steigend. Der ganze Kanton ist gleichermassen betroffen. Es würde jedoch nicht mehr illegal Abfall entsorgt als früher, ist sich Markus Stauffer sicher. Aber die Leute seien sensibler geworden und würden sich eher bei der Kantonspolizei melden.
Der Kantonspolizist staunt, was die Täter auf sich nehmen, um ein paar Franken Abfallgebühren zu sparen. «Gerade erst hatte ich einen Fall, wo ein Mann vor der Arbeit einen Umweg fuhr, um den Abfallsack in einem Waldstück zu entsorgen.»