Schnuppertag beim Gemüseproduzenten Beat Bösiger in Niederbipp: Rund zwanzig Männer informieren sich über die Möglichkeit, in der Schweizer Landwirtschaft Fuss zu fassen. Bösiger hofft, dass sich ein paar von ihnen für die sogenannte Integrationslehre begeistern lassen.
Das Projekt kann ein Gewinn sein für die Gemüseproduzenten und die Flüchtlinge.
Das Projekt von Caritas und dem Berner Bauernverband kommt für den Gemüseproduzenten Bösiger zum richtigen Zeitpunkt. Ihm fehlten letztes Jahr etwa zehn Arbeiter. Die Integrationslehre könne ein Gewinn sein für Bauern und Flüchtlinge: «Wir haben viele einfache Arbeiten, beim Anbau, der Unkrautbekämpfung, der Ernte.»
Die Situation ist neu bei den Gemüsebauern in der Schweiz: Die polnischen Erntehelferinnen und -helfer kämen nicht mehr, sagt Hans Jörg Rüegsegger, Präsident des Berner Bauernverbands. «Sie haben Arbeit in EU-Ländern wie Deutschland oder Österreich gefunden.»
Teilweise finden die Schweizer Bauern noch Erntehelfer aus Rumänien und Bulgarien. Nun suchen sie sie auch unter denjenigen, die schon da sind: Unter anerkannten Flüchtlingen.
Die Integrationslehre
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Sie dauert ein Jahr, die Lehrlinge arbeiten auf einem Betrieb und gehen zwei Tage pro Woche in die Schule. Das Hilfswerk Caritas hat das Projekt 2018 zusammen mit dem Berner Bauernverband im Emmental gestartet, mit 12 Lehrlingen. 10 von ihnen sind noch dabei.
Das sei als Erfolg zu werten, sagt Karin Oesch, die beim Berner Bauernverband für die Ausbildung zuständig ist: «Die Kulturen liegen weit auseinander. Die Flüchtlinge machen kleinere Fortschritte, als wir erwartet hatten. Aber sehr positiv ist, wie sich die Bauernfamilien engagieren und sich für ihre Lehrlinge einsetzen.» Dadurch entstehe eine Bindung.
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