Drogenhandel, Gewalt, Angriffe auf Polizisten: Die Reitschule und die davor liegende Schützenmatte sind immer wieder Schauplatz wüster Szenen. Am Donnerstagabend verhandelt das Berner Stadtparlament über einen neuen Leistungsvertrag. Knackpunkt sind die Sicherheitsbestimmungen und die Bereitschaft der Betreiber, die Gewaltprobleme anzugehen.
Das sind die Wünsche der Politikerinnen und Politiker und die Lösungsansätze des Stadtpräsidenten.
Tom Berger, JFDP: «In der Reitschule wird kulturell viel geboten. Doch der Sicherheitsdienst muss als solches erkennbar und im ganzen Areal tätig sein.»
Stadtpräsident Alec von Graffenried: «In der Reitschule arbeitet der Sicherheitsdienst sehr gut. Probleme haben wir vor allem ausserhalb des Zentrums. Da sind wir für die Sicherheit verantwortlich.
Bei der Reitschule ist es wie bei pubertierenden Kindern: sie revoltieren.
Bei der Reitschule ist es wie bei pubertierenden Kindern: sie revoltieren. Die Reitschüler wollen den Sicherheitsdienst anders gestalten als wir es uns wünschen.»
Edith Siegenthaler, SP: «Ich wünsche mir, dass Alec von Graffenried seine Führungsrolle stärker wahrnimmt und alles aufzeigt, was möglich ist und was nicht.»
Stadtpräsident Alec von Graffenried: «Ich sage allen Leuten, was läuft und was nicht. Und ich sage auch den Leuten der Reitschule, was drin liegt und was nicht. Das ist doch klar.»
Alexander Feuz, SVP: «Für die Reitschule gilt ein Sonderrecht. Das muss ändern.»
Stadtpräsident Alec von Graffenried. «Es gibt keinen rechtsfreien Raum. Auch nicht in der Reitschule. Entweder ist etwas rechtmässig oder rechtswidrig. Ich finde wie Alexander Feuz auch, dass überall die gleichen Gesetze gelten sollen. Doch die Probleme haben wir vor der Reitschule und nicht drinnen.»
Eva Gammentaler, Alternative Linke: «Der Leistungsvertrag ist gut. Stossend ist jedoch, dass die Betreiber immer wieder für Probleme verantwortlich gemachte werden, für welche sie nichts können. Die Drogen- und Migrationspolitik der Stadt ist misslungen.»
Stadtpräsident Alec von Graffenried: «Die Drogen- und Migrationspolitik ist sehr gut. Doch die Situation vor der Reitschule ist schwierig und der Drogendeal ein Problem.
Die Situation vor der Reitschule ist schwierig und der Drogendeal ein Problem.
Da wünschte ich mir mehr Unterstützung der Reitschulbetreiber, damit der Deal eingedämmt werden kann.»
Marianne Schild, GLP: «Ich wünschte mir, dass die Stadt die progressiven Kräfte in der Reitschule stärkt. So erreicht man, dass diejenigen Auftrieb erhalten, welche mit den Behörden zusammenarbeiten wollen.»
Stadtpräsident Alec von Graffenried: «Das ist ein gutes Rezept und wir versuchen es auch. Doch es ist schwierig, da immer wieder das Personal und die Ansprechpersonen der Reitschule wechseln.»