Ozonung nennt sich das Verfahren, mit welchem das Abwasser im Oberwynental noch sauberer werden soll. Dabei wird Ozon ins Abwasser geblasen, und dieses Ozon greift dann kleinste Verunreinigungen an und löst sie auf. Damit sollen Reste von Medikamenten, Pflanzenschutzmitteln aber auch Abfälle aus der Industrie herausgefiltert werden.
Das Verfahren wird nun seit sechs Monaten auch in der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Reinach angewendet. Bei einer Gesamtsanierung der Kläranlage wurde erstmals im Aargau auch diese zusätzliche Reinigungsstufe für Mikroverunreinigungen installiert. Nun ziehen Betreiber und Kanton eine erste positive Bilanz. Die Betreiber betonen, man habe ungefähr die gleichen Betriebskosten, das Wasser werde nun aber sauberer.
Andere Anlagen müssen nachrüsten
Auch der Kanton zeigt sich überzeugt von der zusätzlichen Reinigungsstufe für Mikroverschmutzung. Deshalb sollen weiter Kläranlagen ebenfalls nachgerüstet werden. Bis in 20 Jahren müssen alle grossen Aargauer Abwasserreinigungsanlagen und solche, die grosse Teile des gefilterten Wassers in Flüsse ablassen, ihre Anlage mit der neuen Stufe ausrüsten. Dies verlangt auch das Gewässerschutzgesetz.
In 19 Anlagen wäre Stand heute im Kanton Aargau diese Nachrüstung nötig. Eine Möglichkeit wäre aber auch Anlagen zusammenzuschliessen, so müssten weniger von diesen neuen Stufen eingebaut werden, erklärt Jörg Kaufmann, Leiter der Sektion Abwasserreinigung beim Kanton Aargau. Sofern sich in den nächsten 20 Jahren alle angedachten Zusammenschlüsse realisieren liessen, wären lediglich sechs Nachrüstungen nötig.