Das Problem: Seit der Einführung der integrativen Schule im Jahr 2009 werden Kinder mit einer Behinderung oder einer Lernschwäche nicht mehr in speziellen Schulen, sondern in normalen Klassen unterrichtet. Damit sie mitkommen, erhalten sie Unterstützung durch Heilpädagoginnen und Heilpädagogen. Dadurch brauchte es auf einen Schlag viel mehr Heilpädagogen. Doch es gab und gibt immer noch zu wenig.
Es braucht mehr Ausbildung und mehr Lohn.
Die Lösung des Lehrerverbandes: Mehr Heilpädagogen ausbilden, gleichzeitig aber auch den Beruf attraktiver machen, fordert der Lehrerverband. Heute sei der Beruf sehr anstrengend, weil die Heilpädagoginnen in kurzer Zeit mit vielen Kindern, Eltern und Lehrern zu tun hätten. «Die Beziehungspflege leidet und die Heilpädagogen wechseln schnell den Job», sagt Christian Hugi, Präsident des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbandes. Hugis Vorschlag: Mehr Lohn und mehr Zeit für die einzelnen Kinder. Beides kostet.
Die Situation wird sich längerfristig beruhigen.
Die Lösung des Kantons: Mehr Heilpädagogen ausbilden, besser planen und die Zeit arbeiten lassen. Schulleiterinnen und Schulleiter würden speziell ausgebildet, um die Heilpädagogen besser einzusetzen. Damit hätten sie mehr Zeit für die Beziehungen, sagt Marion Völger, Leiterin des Volksschulamtes. Ausserdem stabilisiere sich die Sonderschulquote. Will heissen: Die Schulen fordern weniger Heilpädagoginnen an. «So beruhigt sich die Situation», sagt Marion Völger. Bis es tatsächlich genug Heilpädagogen gibt, dauere es aber noch Jahre.