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Bildung im Aargau Mehr Freiheiten für Aargauer Volksschulen

Die Aargauer Regierung will den Schulen Lektionen pauschal zuteilen. Das Projekt ist nun auf der Zielgeraden.

Bildungsdirektor Alex Hürzeler lässt keinen Zweifel daran: Das neue System wird auf das Schuljahr 2020/21 eingeführt. Der Regierungsrat entscheide zwar erst im Frühling 2019 definitiv, sagte er am Donnerstagmorgen an einer Medienorientierung. «Aber von der Stossrichtung her wird das kommen. Davon bin ich überzeugt.»

Zwei Männer an einem Tisch.
Legende: Bildungsdirektor Alex Hürzeler (links) und Christian Aeberli, Leiter Volksschule, präsentieren das weitere Vorgehen. Stefan Ulrich/SRF

Trotzdem läuft bis Anfang September noch eine Anhörung zum Reformprojekt «Neue Ressourcierung Volksschule». Schul- und Fachkreise kennen das Projekt schon sehr gut. Sie sind über eine Begleitkommission eingebunden. Die Regierung will sich aber bei der Umsetzung auf das Echo aus der gesamten Bevölkerung abstützen.

Denn sie weiss: Reformen im Bildungsbereich sind immer heikel. Deshalb legt sie grossen Wert darauf, dass die neue Ressourcierung nicht als Sparprogramm wahrgenommen wird. Bildungsdirektor Alex Hürzeler: «Die gesamte Summe von 800 Millionen Franken für die Schule wird auch im neuen System vorhanden sein.»

Was bisher geschah

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  • Die Regierung stellte das Reformprojekt Anfang 2016 vor.
  • In den Schuljahren 2016/17 und 2017/18 lief ein Pilotprojekt. Daran nahmen 11 Schulen teil, die meisten davon Primarschulen.
  • Alle Schulen wollen das System beibehalten bis zur definitiven Einführung 2020/2021.
  • Schulleiter sagen gegnüber SRF, sie würden die Gestaltungsmöglichkeiten schätzen. Und das System sei weniger bürokratisch als der aktuelle Zustand.
  • Wichtig sei aber der intensive Gedankenaustausch mit der Schulpflege und den Lehrpersonen. Nur so könnten neue Ideen umgesetzt werden.

Die Bildungsbürokratie gibt Macht ab

Aber – und das sei der grosse Unterschied zum bisherigen System – die Ressourcen würden so verteilt, dass die einzelnen Schulen bei der Gestaltung ihres Unterrichts viel mehr Freiheiten hätten. Bemerkenswert selbstkritisch dazu die Aussage von Christian Aeberli, Leiter der Abteilung Volksschule: «Wir haben übertrieben in der Vergangenheit. Wir in Aarau wissen nicht immer, was richtig ist für das Dorf. Deshalb wollen wir für die Schule vor Ort jetzt mehr Freiheiten geben.»

Wir in Aarau wissen nicht immer alles besser als die Schulen im Dorf.
Autor: Christian Aeberli Bildungsdepartement Aargau

Neu erhalten die Schulen nicht mehr fixe Lektionen für den Regelunterricht zugeteilt und auch nicht für verstärkte Massnahmen, für Sprachheilunterricht, für integrierte Heilpädagogik, für Deutsch als Zweitsprache etc. Es gibt neu eine Lektionen-Pauschale pro Kind. Diese Zahl wird mit der Gesamtzahl aller Schülerinnen und Schüler multipliziert. Und mit diesem Lektionen-Pool kann die Schule arbeiten.

Natürlich muss sie den Regelunterricht damit bestreiten, also Deutsch, Mathematik, Französisch etc. unterrichten. Die Schule kann aber die freien Lektionen je nach Bedarf einsetzen z. B. für noch mehr Deutsch-Zusatzunterricht oder für eine Lernwerkstatt, die auch ein Programm für begabte Schülerinnen und Schüler anbietet.

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