In den beiden Basel sind die Schulen zu und die Menschen gehen deutlich seltener aus dem Haus als normalerweise. Viele haben sich daran gewöhnt, auch zu ihren Bekannten Abstand zu halten und vor den Lebensmittelgeschäften zu warten, da nur wenige Menschen zur selben Zeit in die Geschäfte dürfen.
Bei den Nachbarn im Dreiland sind die Schulen ebenfalls geschlossen, aber weil auch die Grenzen geschlossen sind, kann man keinen Augenschein im grenznahen Ausland nehmen. Das «Regionaljournal Basel» hat deshalb mit Journalistinnen im Südbadischen und im Elsass gesprochen.
Laura Könsler (SWR, Lörrach)
«Auf der Strasse ist die Stimmung ziemlich locker. Man sieht Menschen spazieren, meistens zu zweit oder dann Familien. Ich habe das Gefühl, dass sich die meisten an den nötigen Sicherheitsabstand halten. Heute dürfen erste Geschäfte, die keine Lebensmittel verkaufen, wieder öffnen, anfangs Mai sollen auch gewisse Schulen aufgehen.
In den letzten Wochen ist die Intensivstation im Spital Lörrach nicht an ihre Kapazitätsgrenze gestossen und die Zahl der Neuinfizierten mit Corona ist in den letzten Wochen deutlich gesunken. Aber die Menschen vermissen es, sich frei im Dreiland zu bewegen. Erst jetzt realisieren wohl viele, wie schön wir es vorher hatten. Mit dem Fahrrad in die Fondation Beyeler nach Riehen radeln oder an den Flohmarkt in Basel, das geht nicht mehr. Wenn die Grenzen wieder aufmachen, dann wird vor allem das ein ganz grosses Vergnügen sein.»
Sabine Hartmann (Zeitung L’Alsace, Mulhouse)
«Klar sind die Einschränkungen, die wir schon seit Wochen befolgen müssen, hart. In Mulhouse gibt es nicht nur eine Ausgangssperre, sondern sogar eine Sperrstunde von neun Uhr abends bis am Morgen früh. Aber man muss auch klar sagen: Die Situation ist sehr ernst. Immer noch kommen Ärztedelegationen aus anderen Regionen in Frankreich hierher, um die Spitäler zu unterstützen. Gleichzeitig werden schwer an Corona-Erkrankte in andere Gebiete verlegt. Wird ein Platz im Spital frei, wird er sogleich von neuen Patientinnen und Patienten belegt.
Seit Beginn der Corona-Krise sind im Department Haut-Rhin schon über 1000 Menschen an Corona gestorben. Auch um mich herum sterben immer wieder Leute, die ich kenne. Für die Menschen hier, ist es natürlich schwierig, denn niemand hat je zuvor erlebt, dass er sich nicht frei bewegen kann. Es hat uns alle unvorbereitet getroffen. Doch die Menschen zeigen sich auch solidarisch. Die Botschaft ist bei den meisten angekommen. Um das Gesundheitspersonal zu unterstützen und die Krise zu überstehen, müssen wir zu Hause bleiben.»