Die Arbonerin Ruth Erat hat ein Buch über einen Sinnsuchenden geschrieben. In der Erzählung «Im Meer treibt die Welt» spielt der Bodensee eine zentrale Rolle. Das Wasser des schwäbischen Meeres, wie der Bodensee auch genannt wird, ist dabei existenziell.
SRF News: Wir treffen uns für das Gespräch im Strandbad in Arbon. Kein Zufall?
Ruth Erat: Hier habe ich Schwimmen gelernt als Kind. Im Wasser fühlte ich mich immer wohl. Der Bodensee wird ja auch das schwäbische Meer genannt und er ist damit für mein Buch auch sehr zentral. Das Wasser ist existenziell, ein Lebensspender. Gleichzeitig ist das Meer auch grenzenlos.
Ich schreibe Bücher, welche die Leser beunruhigen sollen. Die Verwirrung ist durchaus gewollt. Das stachelt das Denken an.
An Grenzen stösst auch ihr Protagonist im Buch «Im Meer treibt die Welt» Moritz Wandeler?
Er fühlt sich oft an den Rand gedrängt. Er sucht nach Antworten auf drängende Fragen des Lebens und merkt, dass es oft keine Antworten gibt. Dabei wird das Lächerliche des Lebens sichtbar. Wir wollen immer alles in Schubladen packen und katalogisieren. Dabei ist das in der ganzen Datenflut des digitalen und virtuellen Lebens heutzutage gar nicht möglich.
Ihr Buch ist keine leichte Lektüre und wirkt beunruhigend. Sehen Sie das auch so?
Meine Bücher sind keine Wohlfühlbücher. Ich will die Leser ein wenig verwirren und zum Denken anregen. Ich finde es nicht schlimm, wenn man nach der Lektüre beunruhigt ist. Mich selber interessieren nur Bücher, die mich überraschen und mir neue Ideen und Ansichten eröffnen.
Das Gespräch führte Sascha Zürcher.
SRF1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr; zürs