Das machen die Schweizer Rheinsalinen: Die Schweizer Rheinsalinen gehören den Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein. Sie müssen sicherstellen, dass jederzeit genügend Streusalz vorhanden ist. Zudem machen sie auch Pharmasalze (für Infusionen zum Beispiel), Industriesalze, Regeneriersalze (für Hallenbäder zum Beispiel), Badesalz (für ein spezielles Solebad in Rheinfelden) und natürlich Speisesalz, das wir zum Kochen verwenden. Bisher haben die Rheinsalinen in den Gemeinden Möhlin und Rheinfelden Salz nach Salz gebohrt, diese Bestände reichen allerdings nur noch circa bis 2027.
Das ist das neuste Projekt bei Wallbach: Neu wollen die Salinen darum auch auf Arealen in den Gemeinden Wallbach und Zeiningen Salzbohrungen durchführen. Am Donnerstag haben die Verantwortlichen über das Projekt informiert. Damit es für die nächsten 20 bis 30 Jahre genug Salz in der Schweiz gibt, wollen die Rheinsalinen nun neu auch im Gebiet Nordfeld Salz abbauen. Dieses Gebiet liegt in den Gemeinden Wallbach und Zeiningen. Für die neue Salzgewinnung soll es bis zu 50 neue Bohrfelder geben. Die Salinen investieren dafür rund 30 Millionen Franken.
So funktioniert die Bohrung: Für die Salzgewinnung wird ein Loch bis zu 300 Meter (in Möhlin 200 bis 400 Meter, in der Westschweiz bis 1000 Meter) in den Untergrund gebohrt, wo sich salzhaltige Schichten befinden. In dieses Loch wird dann Wasser gepumpt, welches das Salz aus den Bodenschichten löst, es entsteht die Sole. Diese wiederum wird durch unterirdische Leitungen in die Anlagen der Saline bei Möhlin gepumpt. Hier ensteht aus der Rohsohle eine Reinsohle. Die wird geschleudert und das körnige Salz kommt hervor. Daraus lassen sich die Salzprodukte gewinnen, die die Rheinsalinen verkaufen.
Wenig sichtbar: Nach der Bohrung ist das Bohrfeld an der Erdoberfläche kaum mehr sichtbar, lediglich eine betonierte Platten und Schachtdeckel deuten an, dass hier etwas verborgen ist. Sobald die eigentlichen Bohrarbeiten abgeschlossen sind, gibt es auf den bisherigen Bohrfeldern Ausgleichsmassnahmen. Insektenhotels und ein kleiner Teich sollen zum Beispiel den Bohrfeldplatz im Bäumlihof in Möhlin für Tiere nutzbar machen. Ein Bohrturm steht nur auf dem Bohrfeld, wenn Unterhaltsarbeiten nötig sind.
Widerstand im Nachbarkanton: Die aktuellen Pläne für neue Bohrfelder in Wallbach und Zeinigen sind nicht die ersten Ausbaupläne der Rheinsalinen. Schon früher wollte das Unternehmen in Muttenz bohren. Allerdings gibt es hier Widerstand gegen diese Pläne. Ein Naturschutzgebiet werde tangiert, sagen Gegner des Projektes. Andere wiederum befürchten, der Boden könnte sich absenken. Bis jetzt gebe es in Wallbach keinen solchen Widerstand, sagen die Salinen. Man gehe auch auf die Wünsche und Inputs der Landwirte ein, heisst es hier.
Das ist der Zeitplan: Die total 50 Bohrungen in Wallbach und Zeiningen würden in sechs Etappen durchgeführt. Zwischen den Bohrungen gäbe es immer wieder Phasen ohne Bautätigkeit, versichern die Rheinsalinen. Es braucht für das Vorhaben eine Konzessionserneuerung durch den Aargauer Regierungsrat. Das Kantonsparlament muss dann auch die Eintragung in den Richtplan bewilligen. In der Folge braucht es Bau- und Bohrbewilligungen. Erst wenn all diese Schritte durch sind, können Bohrmaschinen auffahren. Die Rheinsalinen rechnen im Idealfall mit einer ersten Gewinnung von Sole im Jahr 2026. Die nötige Transportleitung würde nicht vor 2022 verlegt.