Viel hat sich im letzten Vierteljahrhundert geändert für die Bauernfamilie Wyss in Oberägeri. Der Hof wurde rund 2 Kilometer den Berg hinauf zum Maiensäss versetzt, ein neues Bauernhaus errichtet und Sohn Franz-Josef hat zusammen mit seiner Frau Andrea die Leitung übernommen – was in der ganzen Zeit aber geblieben ist, ist das «Buure Zmorge» am 1. August.
Gestiegene Ansprüche der Besucher
Doch auch dieses hat sich verändert. Die Besucher wollen auf dem Buffet mehr Fleisch und eine grössere Auswahl an Produkten. Was früher beliebt war, ist es aber auch heute noch voll im Sinne der Besucher: «Am liebsten haben die Leute immer noch die ‚Buure-Rösti‘», so Schwiegermutter Klara Wyss.
Sie muss es wissen: Klara Wyss war vor 25 Jahren eine der ersten Zentralschweizer Bäuerinnen, welche das heute traditionelle Bauern-Buffet zum 1. August lancierte.
Die ganze Familie hilft mit um alle Mäuler zu stopfen
1992 erschienen rund 50 Personen. Heuer sind 250 Erwachsene angemeldet, 30 Kinder kommen noch dazu. Damit Andrea und Klara den riesigen Aufwand überhaupt bewältigen können, brauchen sie Hilfe – alle Familienmitglieder und viele Freunde helfen darum am Nationalfeiertag mit. So sind am 1. August schliesslich bis zu 30 fleissige Helfer im Einsatz.
Für allfälliges Regenwetter ist Familie Wyss übrigens ebenfalls vorbereitet. Im Futtertann im Maiensäss hat es einen grossen Partyraum. Und im oberen Stock, wo normalerweise die Traktoren und Maschinen sind, ist ebenfalls viel Platz für die Besucher vorhanden. Doch die beiden Frauen wünschen sich lieber schönes Wetter, dann sei die Stimmung viel besser. «Es würde mir nichts ausmachen auch 40 Sonnenschirme aufzuspannen», versichert Klara Wyss mit einem Lächeln.
Früher war das Bauernleben im Zentrum, heute der Event
In den Anfängen des «Buure Brunch» ging es um die Präsentation des Hofes und des Bauernlebens. Für die meisten Erwachsenen ist der Bauernhof heute allerdings nicht mehr von grossem Interesse. Zwar werden die selbstgemachten Produkte und die Athmosphäre sehr geschätzt, doch hinter die Kulissen will praktisch niemand mehr schauen. Für die Kinder gibt es aber einen Streichelzoo, Kindertraktoren und ausgestellte, alte Maschinen. Gar eine Hüpfburg haben die Wyss' angeschafft.
Man merkt, hier sind zwei starke Frauen am Werk – mit 25 Jahren Erfahrung. Fehlt also nur noch das schöne Wetter.
Regionaljournal Zentralschweiz; 17:30 Uhr