Eineinhalb Jahre lang haben die Mitarbeiter des Bündner Naturmuseums an der Eigenproduktion «Gipfelstürmer und Schlafmützen - Tiere und Pflanzen im Gebirge» gearbeitet. Die Ausstellung soll Besuchern einen Einblick in die alpinen Lebensräume ermöglichen.
«Die Idee war es, den Fokus auf jene Tiere und Pflanzen zu richten, die weniger bekannt sind. Ganz um Murmeltier und Bartgeier kommen wir aber nicht herum», erklärt Museumspädagoge Flurin Camenisch.
Und auch nicht um den Schneehasen. Er ist ein klassisches Beispiel dafür, wie sich die Tiere im Laufe der Zeit ans Leben im Gebirge angepasst haben. Das dichte, weisse Winterfell sorgt während der kalten Jahreszeit dafür, dass der Schneehase genügend gut vor der Kälte geschützt und gut getarnt ist.
Es gibt aber auch überraschende Beispiele zu sehen. Etwa die Alpen-Keulenschrecke. Eine Heuschreckenart, die dank einem natürlichen Frostschutz Minustemperaturen und Schnee überleben kann. Die Art ist laut Camenisch eine Bündner Eigenheit: «Bei uns kommt sie nur im Engadin vor. Ausserhalb der Schweiz ist sie erst in den Mitelmeeralpen wieder anzutreffen.»
Ganz ähnlich wie das Steinhuhn, das eigentlich ein Bewohner Südeuropas ist. «Das Steinhuhn ist eigentlich gar nicht für das Leben im Hochgebirge geschaffen. Seine Füsse sind beispielsweise nicht gefiedert», erklärt Camenisch.
Die gefiederten Füsse dienen etwa dem Alpenschneehuhn als eine Art Schneeschuhe. Das Steinhuhn hingegen ist auf offene Flächen an Südhängen angewiesen, um überleben zu können.
Die Sonderausstellung im Bündner Naturmuseum wird am Donnerstag eröffnet und ist bis Januar 2020 zu sehen.