Robert Herr ist der General Manager des neuen Hoteldorfs hoch über dem Vierwaldstättersee. Noch wird zwar an vielen Orten gebaut. Aber Teile der Anlage sind fertig und geben einen Eindruck davon, was die verschiedenen Hotels zu bieten haben werden. Auf einem Rundgang zeigt Robert Herr sein neues Reich: von Suiten auf höchstem Luxusniveau bis zu einfacheren Zimmern für bescheidenere Ansprüche.
Das sprudelnde Gas-Geld aus Katar
Finanziert wird das neue Hotel-Resort mit rund einer halben Milliarde Franken vom katarischen Staatsfonds. Warum investiert das Emirat Katar ausgerechnet auf dem Bürgenstock, und wie heikel ist die Investition eines Staates, der seit Jahren in der Kritik steht wegen Menschenrechtsverletzungen und Terrorfinanzierung?
Laut SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann ist es in den Golfstaaten üblich, dass sie ihre Staatsfonds mit den Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft speisen und diese Gelder für schwierige Zeiten anlegen. «In der Schweiz geschieht das über eine Tochterfirma in Zug, die in verschiedene Luxushotels investiert. Zudem ist Katar unter anderem auch an der Grossbank CS und am Rohstoffhändler Glencore beteiligt.» In Nidwalden waren und sind die Investoren stets willkommen, was auch vereinzelt kritisiert wurde.
Das Projekt ist wirtschaftlich eine Chance - wenn man den schalen Beigeschmack ausblendet, den die Herkunft des Geldes hat.
Für Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann ist das wiederbelebte Hotelresort auf dem Bürgenstock mit seinen rund 800 Arbeitsplätzen eine Chance für die Region - «zumindest wirtschaftlich gesehen, auch wenn noch nicht klar ist, was Nidwalden und die Zentralschweiz tatsächlich davon haben werden».
Aber: «Man muss dabei einfach den etwas schalen Beigeschmack ausblenden, den das Geld aus Katar hat», sagt Ammann: «Es kommt aus dem Geschäft mit klimaschädlichem Öl und Gas, und es stammt von einem Regime, das sich zwar hier an die Regeln hält, das aber in der Heimat die Menschenrechte missachtet und alles andere als transparent ist.»
Dass Katar aktuell von seinen Nachbarstaaten isoliert wird, werde wohl keine Auswirkungen auf die Investitionen in der Schweiz haben. Dies ist die Einschätzung von verschiedenen Beobachtern, und ebenso äussern sich die Sprecher des Staatsfonds selber.