Die Gemeinde Uetikon am See und der Zürcher Regierungsrat haben die Eckwerte festgelegt, wie das Areal der ehemaligen Chemischen Fabrik künftig genutzt werden soll. Die Entwicklung des Gebiets am See sei aufgrund seiner Lage und Grösse eine «einmalige Chance», teilen Regierungsrat und Gemeinderat mit. Ein Masterplan als gemeinsame Absichtserklärung gibt nun die Stossrichtung vor.
Gliederung des Areals in vier Teile
Bereits bekannt war, dass auf dem Areal eine neue Kantonsschule entsteht für rund 1500 Schülerinnen und Schüler. Diese wird teilweise in den geschützten Gebäuden der ehemaligen Chemiefabrik eingerichtet und mit Neubauten ergänzt. Am anderen Ende des Areals – im Westen – sollen Wohnungen für rund 800 Personen gebaut werden. Die Arealmitte soll zur Begegnungszone werden mit öffentlichen Nutzungen, weiteren Wohnungen und Gewerberäumen. Ein Seeuferpark mit einem Seeuferweg verbindet schliesslich alle Zonen über die gesamte Länge des Areals.
Der Masterplan «Chance Uetikon» nehme die Grundstruktur des über 200 Jahre alten Fabrikensembles auf, ohne aber jedes Gebäude zu schützen, führten die Verantwortlichen von Kanton und Gemeinde an einer Medienkonferenz aus. Das Areal wurde 2012 ins Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung aufgenommen.
Die Ideen für die Gebietsentwicklung wurden zusammen mit der Bevölkerung von Uetikon am See entwickelt. Interessierte sollen sich auch in der nächsten Phase beteiligen können, wenn es darum geht, einen Gestaltungsplan auszuarbeiten. Der Gestaltungsplan soll bis 2021 vorliegen, die Kantonsschule und erste Wohnungen sollen 2028 bezogen werden können.
«Die Zeit drängt»
Der Gemeindepräsident von Uetikon, Urs Mettler, muss bis dahin noch viele Fragen klären. Und er ist sich bewusst: Die Zeit drängt. Denn bis 2028 will die Kantonsschule einziehen. Eine andere ungeklärte Frage ist die Finanzierung. Das sei kein Problem, meint Mettler, «man muss es aber im Auge behalten.» Finanzieren will er Projekte wie den Park oder den Seeuferweg mit dem Bau von teuren Wohnungen im Westen des Areals. Was hingegen nicht in Frage kommt, ist eine Erhöhung des Steuerfusses. «Damit können sie die Investitionen nicht finanzieren», winkt er ab.
Trotz allen Hürden ist Mettler zuversichtlich. Bereits 2016 beim Landkauf durch die Gemeinde war er überzeugt, das Projekt ist eine Chance. Das, sagt er, sehe er heute noch genauso.