Jahrelang sei ein älterer Herr mit seinem Töffli auf den Hof gekommen, habe eine kleine Tanne ausgesucht und sich diese dann um den Bauch gebunden. So sei der inzwischen verstorbene Mann dann jeweils davongefahren.
600-700 Bäume werden von der Familie Bürgisser jede Saison geschlagen. Diese werden auf den Märkten in Zofingen, Olten und Horw sowie auf dem heimischen Hof in Daiwil bei Willisau verkauft. Dass die Bauernfamilie diesen Aufwand stemmen kann, dafür sorgen Familienfreunde und -mitglieder. Bis zu zwölf Leute helfen an den Spitzentagen mit.
Viel Arbeit für die (fast perfekte) Tanne
Doch nicht nur Ende Jahr fällt Arbeit an. Im Frühling müssen die Bäumchen neu gesetzt und dann über das ganze Jahr hindurch gepflegt werden. Dabei helfen auch Schafe, welche sich um den Rasen kümmern.
Unter den 1500 gesetzten Bäumen gebe es kein perfektes Exemplar. Denn jeder Kunde habe seine eigene Vorstellungen und Wünsche. Ob Weisstanne, Nordmanntanne, Blautanne oder Rottanne. Ob klein und einseitig gewachsen oder buschig und gross: «Es gibt nicht den Baum für alle, aber für alle den Baum», resümiert Monica Bürgisser.
Geniessen, trotz strenger Arbeit
Die Arbeit vor Weihnachten sei äusserst stressig. Viel körperliche Arbeit, viel Harz und Nadeln, stundenweise Stehen bei Regen, Wind und Schnee gehören dazu. Doch Monika Bürgisser kann die Adventstage trotzdem geniessen. Zwischen den Bäumen stehend und mit weihnächtlichen Musik beschallt, sauge sie die besinnliche Atmosphäre trotzdem auf.
Und Weihnachten ohne Christbaum sei auch für Familie Bürgisser unvorstellbar – und so steht spätestens an Heiligabend einer der verbleibenden Bäume in der heimischen Stube.
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