Als Chef der Baselbieter Uhrenfirma Grovana verfügt Christopher Bitterli über gute Beziehungen zu China - einem der wichtigsten Absatzmärkte für Schweizer Uhren. Weil nun das Uhrengeschäft stillsteht, nutzt Bitterli diese Beziehungen und überbrückt die Flaute bei den Uhren mit dem Import von Schutzmasken aus China. Er habe bereits über zwei Millionen Masken in die Schweiz importiert. Letzte Woche habe Grovana den Kanton Basel-Landschaft mit einer grösseren Menge an Schutzmasken beliefert, sagt Bitterli.
Mein oberstes Ziel ist, niemanden entlassen zu müssen.
«Es ist mein oberstes Ziel, dass wir niemanden entlassen müssen und nach der Krise mit allen Leuten weiterarbeiten können», sagt Bitterli, Inhaber und Geschäftsführer von Grovana. Mit dem Import von Schutzmasken könne er einen gewissen Deckungsbeitrag erwirtschaften.
Transport als grösstes Problem
Schutzmasken gelten gegenwärtig weltweit eine Mangelware. Doch Bitterli relativiert: «Das dramatischere Problem ist nicht das Material, sondern der Transport.» Grovana transportiere die Masken mit gecharterten Flugzeugen.
Grovana importiert sowohl «zivile Masken», also Masken, die zum Beispiel im öffentlichen Verkehr oder beim Einkaufen verwendet werden können, als auch medizinische Masken.
Wie viel Grovana am Import genau verdiene, könne er nicht sagen, sagt Bitterli. Denn der Preis hänge jeweils auch von der bestellten Menge ab. «Wir bewegen uns dabei aber im Rappenbereich pro verkaufter Maske», hält Bitterli fest und sagt, Grovana gehe es nicht darum, von der Corona-Krise zu profitieren. Er wolle einerseits seine Jobs retten, anderseits aber auch bei der Bewältigung der Krise helfen.
Uhrengeschäft auf null zusammengebrochen
Grovana produziert Quarzuhren und eigene Uhrwerke. Im Moment sei das Geschäft auf «null zusammengebrochen», sagt Bitterli. «Seit einem Monat läuft überhaupt nichts mehr». Der Import von Masken könne den Verlust beim Uhrengeschäft nur sehr beschränkt kompensieren.