Sarah Oneta und Marisa Klein aus Basel - zwei Beispiele für viele Mütter und Väter in der Schweiz, die in den letzten zwei Monaten, in welchen die Schulen geschlossen waren, eine riesige Doppelbelastung zu schultern hatten. Die beiden Mütter arbeiten zwischen 60 und 100 Prozent und mussten gleichzeitig ihre Kinder, die in der Primarschule sind, zuhause unterrichten.
Man hatte das Gefühl, auf einem Marathon zu sein. Aber man wusste nicht, sind es 42 oder 57 Kilometer.
Sarah Oneta ist alleinerziehend, Marisa Klein war in dieser Zeit ebenfalls auf sich allein gestellt, da der Vater ihrer Kinder in Frankreich wohnt und die Kinder wegen der geschlossenen Grenzen nicht mitbetreuen konnte.
«Man hatte das Gefühl, auf einem Marathon zu sein. Aber man wusste nicht, sind es 42 Kilometer oder 57 Kilometer», beschreibt Marisa Klein die Zeit der Ungewissheit, als noch völlig unklar war, wann die Schulen wieder öffnen würden. Als der Bund dann aber bekannt gab, dass die Schulen am 11. Mai wieder öffnen würden, von diesem Moment an sei es aufwärts gegangen.
Beide Mütter standen in den vergangenen Monaten besonders unter Druck, da sie wegen Corona auch bei der Arbeit zusätzlich gefordert waren. Klein arbeitet für einen Pharmakonzern, Oneta für das Basler Erziehungsdepartement. «Ich habe mehr als ein Mal gedacht: Jetzt geht es nicht mehr weiter», sagt Klein. Und auch Oneta pflichtet ihr bei. Ohne die familienergänzende Tagesstruktur und ohne die Grosseltern sei man ziemlich allein.
Weil eine zweite Corona-Welle durchaus möglich ist, müssen sich die beiden Mütter darauf gefasst machen, wieder in dieselbe Situation zu kommen. Angst davor hätten sie nicht, sagen beide. Aber sie würden einiges anders machen als beim ersten Mal. «Ich würde schneller regelmässig rausgehen», sagt Marisa Klein. Und Sarah Oneta ergänzt: «Ich würde von Anfang versuchen, nicht alles perfekt machen zu wollen».
Beide betonen, auch wenn die vergangenen Monate anstrengend gewesen seien, habe diese Zeit auch schöne Seiten gehabt. Sie seien als Familien enger zusammengewachsen, und die Kinder seien selbständiger geworden.