Im Kanton St. Gallen haben die Corona-Ansteckungen zuletzt stark zugenommen. In der vergangenen Woche gab es 39 neue Fälle. Wenn sich das Virus weiter ausbreitet, will die Regierung zuerst lokal und dann auch kantonsweit strikte Massnahmen verhängen. Vorerst aber werden die Massnahmen noch nicht verschärft.
Sollte die Zahl der Neuansteckungen weiter stark ansteigen, kommen wir im Kanton St. Gallen um eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum nicht herum.
Regierungspräsident und Gesundheitsdirektor Bruno Damann sowie Justiz- und Polizeidirektor Fredy Fässler informierten am Samstag vor den Medien über das geplante Vorgehen. «Wir sprechen noch nicht von einer zweiten Welle», sagte Damann. Man bereite sich aber auf verschiedene Szenarien vor.
Kritischer Schwellenwert
Sollten die bestätigten Corona-Infektionen über mehrere Tage auf 30 bis 40 Fälle pro Tag steigen, will die Regierung lokale Massnahmen anordnen. Laut Damann könnte zum Beispiel eine einzelne Fabrik geschlossen oder eine betroffene Schulklasse unter Quarantäne gestellt werden.
Wenn sich die Lage zuspitzt, dann werden wir Clubs und Bars schliessen.
Sollte sich die Lage so weit verschlimmern, dass ein Contact-Tracing nicht mehr funktionieren würde, will die Regierung kantonsweit strenge Massnahmen anordnen: Etwa eine allgemeine Maskenpflicht im öffentlichen Raum. Solche Massnahmen müssten mit den anderen Kantonen abgestimmt werden, wie Damann sagte.
Ferienreisende angesprochen
Ferienreisende, die aus einem Risikogebiet in die Schweiz zurückkehren, sollen sich unbedingt an die Quarantänevorschrift halten. Damann forderte auch die Arbeitgeber auf, dies wenn möglich zu kontrollieren. Er appellierte auch an die Klubbetreiber, ihre Verantwortung wahrzunehmen.
Für allfällige neue Sofortmassnahmen zur Bekämpfung der Pandemie hat die St. Galler Regierung einen zusätzlichen Kredit von zwei Millionen Franken bewilligt, wie Regierungsrat Fredy Fässler sagte. Zudem könne der kantonale Führungsstab wenn nötig Zivilschutz-Angehörige aufbieten.
SRF1, Regionaljournal Ostschweiz; 17:30 Uhr; zuers/sda