Die grösste Sorge der Betriebe sei nach wie vor die mangelnde Liquidität, sagt Pro-Innerstadt-Geschäftsführer Mathias F. Böhm. Immerhin hätten Kanton und Bund die Situation nun kurzfristig entschärft, indem Betriebe Kredite aufnehmen könnten. «Das hat viel Erleichterung gegeben. Viele sagen: Eigentlich würden wir ja gut dastehen. Aber bei der Liquidität brauchen wir Unterstützung. Allein schaffen wir das nicht.»
Ein grosses Thema für die Mieter von Gewerbeliegenschaften sind im Moment die Mieten. Böhm rät den Unternehmen, einvernehmliche Lösungen zu suchen: «Es geht um eine Partnerschaft. Man muss daran denken, dass das Gegenüber auch nach der Krise noch da ist.» In Deutschland macht in diesen Tagen das Verhalten von grossen Ladenketten wie Deichmann, H&M oder Adidas Schlagzeilen, die gemäss Medienberichten angekündigt haben, ab April die Mieten vorläufig nicht mehr zu bezahlen. Ein solches Verhalten habe er in Basel bisher noch nicht bemerkt, sagt Böhm.
Noch ist völlig unklar, wie lange das öffentliche Leben mehr oder weniger stillstehen muss. Entsprechend schwierig sind Voraussagen über mögliche längerfristige Konsequenzen der aktuellen Krise. Böhm erwartet aber, dass die Krise den Strukturwandel im Handel, der sowieso schon im Gange sei, zusätzlich beschleunige; zum Beispiel, dass die Anzahl an Kleiderläden abnehmen werde.