Anfang Woche platzte dem Freiburger Musiker Pascal Vonlanthen, besser bekannt als Gustav, der Kragen. Er schrieb auf Facebook, er warte seit Wochen auf eine Antwort des Kantons Freiburg auf sein Gesuch um Ausfallentschädigung. «Den Facebookeintrag hatte ich im Affekt geschrieben», sagt Gustav ein paar Tage später. Er habe dringend Informationen gebraucht und dann hiess es beim zuständigen Amt, das Büro sei wegen Ferien geschlossen.
Seit April lebe er von seinem Ersparten, bald sei dieses aufgebraucht. Sein Ärger auf das Freiburger Kulturamt sei unterdessen verraucht, aber die Zukunft mache ihm Sorgen. «Ich habe verschiedene Standbeine in der Kultur – alles ist abgesagt.» Es sei für ihn überlebenswichtig, Ausfallentschädigung für abgesagte Auftritte zu bekommen. Doch die lässt auf sich warten.
Ich musste die Hosen herunterlassen bei all den Gesuchen.
Tagelang habe er alle geforderten Dokumente und Belege zusammengetragen, sagt Gustav. «Über 50 Dokumente musste ich abgeben.» Er spüre da auch ein gewisses Misstrauen den Künstlerinnen und Künstlern gegenüber.
So habe er neben Jahresabrechnungen und Lohnausweisen etwa auch Tank- und Essensquittungen einreichen müssen. «Ich musste wirklich die Hosen runterlassen bei all den Gesuchen.» Nun bleibe die Antwort seit Wochen aus.
Das Amt ist dran
Der grosse Aufwand beim Einreichen der Gesuche spiegelt sich auf der anderen Seite beim Bearbeiten derselben. Doch man sei dran, sagt der Leiter des freiburgischen Kulturamts Philippe Trinchan. Man habe bisher 150 von 200 Gesuchen gesichtet, beantwortet und 1,4 Millionen Franken gesprochen. «Während der Ferienzeit ist das Amt zwei Wochen geschlossen, aber im Hintergrund arbeitet eine Taskforce weiter an den Gesuchen.»