Es sei eine ganz spezielle Situation gewesen, sagt Lukas Kundert. Trotz der leeren Bänke sei es seiner Kollegin und ihm ein Anliegen gewesen, den Gottesdienst abzuhalten. «Wir haben zwar in eine Kamera gesprochen, wussten aber, dass zu Hause an den Bildschirmen die Gemeinde sitzt», sagt der Münsterpfarrer.
Nicht vom Virus lähmen lassen
Die Reaktionen aus der Gemeinde seien durchwegs positiv, die Leute hätten sich über das Angebot gefreut und sich auch bei Lukas Kundert gemeldet: «Jemand hat geschrieben, das Münster sei zwar leer, aber trotzdem mit dem Geist gefüllt.»
Wir müssen den Blick auf jene Dinge wenden, die uns für die Zukunft zuversichtlich stimmen
Mit diesem Geist will Lukas Kundert die Leute optimistisch stimmen, sie sollen sich von der Bedrohnung nicht lähmen lassen. «Wir müssen den Blick auf jene Dinge wenden, die uns für die Zukunft zuversichtlich stimmen», sagt Kundert. Damit meint der Pfarrer vor allem die Solidarität, die innerhalb der Gesellschaft entstand und stets grösser wird. Wenn alle in dieselbe Richtung arbeiten, dann werde man die Krise gemeinsam überstehen.
Wärme innerhalb der Gesellschaft
Gerade dass der Entscheid des Bundesrats, das gesellschaftliche Leben auf das Nötigste herunterzufahren, in der Bevölkerung so breit abgestürzt wird, stimme ihn zuversichtlich, sagt Kundert. «Ich spüre eine unglaubliche Wärme in der Gesellschaft und hoffe, dass wir diese auch über die Krise hinaus erhalten können.» Bis dahin werden Lukas Kundert und seine Kolleginnen und Kollegen aber noch einige Gottesdienste virtuell abhalten müssen.