Seit vier Jahren sitzt Thomas Krieg im Rollstuhl. Bei einem Unfall wurde der 12. Brustwirbel zertrümmert, dabei wurde das Rückenmark irreparabel beschädigt. Heute ist der 32-jährige Mann, ehemaliger Bobfahrer und Spitzensportler, Teil eines jungen Forscherteams der ETH Zürich und der technischen Hochschule Rapperswil.
Auch Treppen steigen ist wieder möglich
Gemeinsam wollen sie den Traum vieler querschnittgelähmter Menschen realisieren: wieder laufen können. Wahr werden soll dieser Traum mit dem VariLeg, einem Exoskelett. Die stützende Struktur aus Aluminium und Kohlenstofffasern ist mit vier Motoren verbunden, je einer pro Hüft- und Kniegelenk, und einem passiven Fussgelenk. «Das ermöglicht es einem Paraplegiker aufrecht zu stehen, zu laufen und sogar Treppen zu steigen und sich so zu bewegen wie vor dem Unfall – so gut es möglich ist», erklärt Krieg.
Der Sieg am Cybathlon ist das Ziel
Mit dem neuen VariLeg, einer Weiterentwicklung bestehender Prototypen des Exoskeletts, möchte das Team im nächsten Jahr den Cybathlon in Zürich gewinnen. Ein Wettkampf, bei welchem beeinträchtigte Menschen mit Hilfe modernster technischer Hilfsmittel – wie eben einem Exoskelett – einen Parcours absolvieren. «Eine Riesenmotivation», sagt Tomas Krieg, der bei dem Projekt als Pilot mitmacht und auf jeden Fall gewinnen will.
Das ganze Projekt bedeutet Thomas Krieg sehr viel. Er, der immer sportlich unterwegs und gerne draussen in der Natur war, schätzt die Bemühungen der jungen Forscher. «Es berührt mich, dass das Team aus 15 Studenten es mir ermöglicht, wieder laufen zu können.»