- Die Delikte werden immer komplexer, und es werden vermehrt Mittel der digitalen Medien verwendet.
- Die Täter verfügen teils über ein hohes Fachwissen.
- Die Täter bleiben in den virtuellen Räumen ohne Landesgrenzen weitgehend unerkannt und anonym.
- Eine spezialisierte Fachgruppe zur Bekämpfung der Cyberkriminalität existiert weder bei der Staatsanwaltschaft noch bei der St. Galler Kantonspolizei.
- Bis Ende Jahr soll eine Cyber-Unit geschaffen werden.
Anfang März 2018: In der Deutschschweiz kursieren Tausende von Emails. Der Absender: die Kantonspolizei oder die Kriminalpolizei. Angeblich. Die Emails waren von Unbekannten in Umlauf gebracht worden - mit einem Word-Dokument im Anhang, welches mit dem E-Banking-Trojaner «Retefe» eine gefährliche Software enthielt. Die Abteilung Cybercrime der Kantonspolizei Zürich versuchte darauf, die Urheber der falschen Emails zu ermitteln.
Abteilung fehlt
Über eine solche Abteilung verfügt die Kantonspolizei St. Gallen nicht. Und dies müsse sich dringend ändern, erklärte Stefan Kühne, Leiter der St. Galler Kriminalpolizei. Die Komplexität der Fälle nehme stark zu.
Gerade wenn es um Cyber-Kriminalität geht, verfügen die Täter oft über ein enormes Fachwissen. Das ermöglicht ihnen, in den virtuellen Räumen ohne Landesgrenzen für die Strafverfolgungsbehörden weitgehend unerkannt und anonym zu bleiben.
Damit auch die St. Galler Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft in Zukunft im Bereich Cyberkriminalität gerüstet seien, soll bis Ende Jahr eine eigene Cyber-Unit gegründet werden. Die Politik muss jedoch im November, im Rahmen der Budgetdebatte, der Gründung dieser Fachgruppe zuerst zustimmen.