Das Zürcher Stadtparlament hat den Schlusspunkt gesetzt zum Kapitel «Gammelhäuser». Nach den zwei Liegenschaften an der Neufrankengasse hat nun auch das Haus an der Magnusstrasse bessere Zeiten vor sich. Dort entstehen relativ teure Wohnungen.
Finanzvorstand Daniel Leupi (Grüne) zeigte sich am Mittwochabend im Parlament erleichtert darüber, dass man nun «eine schwierige Geschichte zum Abschluss gebracht hat». Mit dem überteuerten Kauf der drei Häuser sei es schliesslich gelungen, «einen Sumpf trocken zu legen».
Im Februar 2017 hatte der Stadtrat das Wohnhaus Magnusstrasse 27 im Langstrassenquartier in einer umstrittenen Aktion erworben. Das Verwaltungsgericht hat eine Beschwerde gegen den Kauf gutgheissen.
Hohe Kosten, hohe Mietpreise
Deshalb beantragte der Stadtrat dem Gemeinderat nun nachträglich den Kauf der Liegenschaft. Insgesamt beläuft sich der beantragte Kredit auf 6.925 Millionen Franken. Die Kosten der eigentlichen Instandsetzung werden auf rund 3.5 Millionen Franken geschätzt.
Entsprechend hoch fallen die Mietpreise für die vier geplanten Wohnungen aus. Für eine 4 Zimmerwohnung mit 80 Quadratmeter Fläche soll die Miete 2580 Franken betragen. Im Parlament entbrannte eine heftige Debatte, ob das noch den Vorgaben des gemeinnützigen Wohnungsbaus entspreche.
Am Ende erhielt der Antrag des Stadtrates 71 Stimmen von SP, Grünen und GLP. 38 Nein-Stimmen gab es von FDP, SVP und EVP. Die AL enthielt sich mit 10 Stimmen.
Neues Leben in der Neufrankengasse
Zusätzlich zur Liegenschaft Magnusstrasse 27 hatte der Stadtrat im Februar 2017 ebenfalls in eigener Kompetenz zwei Häuser an der Neufrankengasse erworben. Auch diese beiden Beschlüsse hob das Verwaltungsgericht auf.
Darauf beantragte der Stadtrat nachträglich dem Gemeinderat den Kauf der beiden Liegenschaften ins Verwaltungsvermögen, was dieser im April 2018 bewilligte. Dort sind mittlerweile zwei neue Wohnangebote für begleitetes und betreutes Wohnen des Sozialdepartements entstanden.