Skulpturen, Denkmäler, Brunnen, Wandmalereien – einige Jahrhunderte alt oder relativ neu. Rund 900 Kunstwerke stehen in der Stadt Bern. Welche in welchem Zustand sind, wollte die Stadt Bern überprüfen. Sie schickte vier Zivildienstleistende los, die jede Strasse, jeden Weg in Bern abliefen und so das Inventar der Kunstwerke überprüften.
Nicht in der Schublade verschwinden lassen
Als «Nebeneffekt» der Inventarisierung hat ein Projektteam rund 300 der Kunstwerke ausgewählt und hat Spaziergänge daraus gemacht. Auf sechs verschiedenen Routen kann man nun von Kunstwerk zu Kunstwerk laufen. Dabei gibt es grosse Unterschiede zwischen den Werken.
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Bild 1 von 9. Auf den Kunst-Spaziergängen der Stadt Bern trifft man klassische Statuen an, wie jene von Albrecht von Haller. Der Gelehrte hat als erster positiv über die Alpen geschrieben. Bildquelle: Marielle Gygax/SRF.
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Bild 2 von 9. «Dieser Gelehrte hat mit den Mitteln der Kunst unsere Werte verändert», sagt Annina Zimmermann, Fachspezialistin Kunst der Stadt Bern. Bildquelle: Marielle Gygax/SRF.
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Bild 3 von 9. «Viele meinen, die Graffitis seien das Kunstwerk», meint Zimmermann. Dieses Werk von Heinz Brand ist jedoch eine Nachbildung einer Isolierzelle in der Strafanstalt Thorberg. Bildquelle: Marielle Gygax/SRF.
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Bild 4 von 9. Es gibt jedoch Graffitis, welche als Kunstwerke in die Spaziergänge eingebaut wurden – wie jenes bei der Unterführung Bahnhof Bümpliz-Nord. Studierende der Hochschule haben es entworfen. Bildquelle: zvg/David Aebi.
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Bild 5 von 9. Auf den Spaziergängen findet man auch weniger «klassische» Kunstwerke – wie dieses Gusseisengeländer. Dieser Originalteil der Kirchenfeldbrücke fügte der Objektkünstler Kurz Moritz Gossenreiter in die sanierte Brücke ein. Bildquelle: zvg/Kultur Stadt Bern.
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Bild 6 von 9. Es gibt aber auch bekanntere Kunstwerke zu betrachten. Das Welttelegrafen-Denkmal auf dem Helvetiaplatz ist das wohl pompöseste Denkmal in Bern. Über seinen Standort wird seit Jahren diskutiert. Bildquelle: zvg/Kultur Stadt Bern.
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Bild 7 von 9. Ein Spaziergang führt auch am Berner Münster vorbei zum Mosesbrunnen. Viele Kunstwerke würden oft keine Beachtung finden, selbstverständlich scheinen, schreibt die Stadt im Kunst-Spaziergang-Buch. Bildquelle: zvg/Kultur Stadt Bern.
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Bild 8 von 9. Die Kunstwerke würden aber eine Geschichte erzählen. Wie diese Kuh, welche beim Schulhaus Statthalter in Bümpliz auf einer Wiese steht. Sie stammt vom bekannten Künstler Bernhard Luginbühl. Bildquelle: zvg/David Aebi.
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Bild 9 von 9. Und auch Grabmäler sind Kunstwerke, wie in der Länggasse von Eugen Huber, der das Schweizerische Zivilgesetzbuch ZVG entwickelte. Bildquelle: zvg/David Aebi.
Nicht unter den rund 300 Kunstwerken sind die vier Einstein-Sitzbänke im Rosengarten, im Bärenbark, bei der Universität Bern und vor dem Bernischen Historischen Museum, auf welchem seit 2017 jeweils eine bronzene Albert Einstein-Figur sitzt. Die Denkmäler sind besondere Touristen-Magnete. Viele setzen sich neben Einstein auf die Bank und knipsen ein Selfie. Unter dem #einsteinselfie wurden auf Instagram rund 600 Fotos gepostet.
«Wir mussten eine Auswahl treffen», sagt die Fachspezialistin Kunst der Stadt Bern, Annina Zimmermann. Das Projektteam rund um Konrad Tobler, Renée Magaña und David Aebi hätten Werke ausgewählt, die etwas zur Deutung unserer Gesellschaft beitragen würden. «Wenn man sich mit ihnen beschäftigt, erfährt man etwas über die Gesellschaft.»