Rechtsextreme Organisationen in der Schweiz, Berichte über Cyberkriminalität und Terroranschläge, bei denen die Tatverdächtigen immer jünger werden, sowie die Zunahme von Antisemitismus: Die Anzeichen häufen sich, dass es unter jungen Menschen Tendenzen der Radikalisierung gibt.
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Cyberkriminalität und Terrorismus
In ihrem Bericht 2023 zeigt die Bundesanwaltschaft (BA) auf, dass sie im vergangenen Jahr mehr Strafverfahren eröffnet hat als im Jahr 2022, hauptsächlich im Zusammenhang mit Cyberkriminalität und Terrorismus. Die Verdächtigen in diesen Fällen werden zudem immer jünger, wie der Bericht zeigt. Einige Verdächtige sind noch minderjährig.
Anstieg an Hassrede
Ein aktueller Bericht der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) über Diskriminierung in der Schweiz zeigt, dass die Zahl der gemeldeten Fälle von Diskriminierung und Hassreden im Jahr 2023 um 50 Prozent gestiegen sind. Darin wird die «Junge Tat», eine Gruppierung mit rechtsextremen Ansichten als erhebliche Bedrohung eingestuft. Der Gruppe wird vorgeworfen, Veränderungen in der Schweiz anzustreben, die mit demokratischen Grundsätzen nicht vereinbar sind, und aktiv um öffentliche Unterstützung zu werben.
Extremismus auf beiden Seiten
Politischer Extremismus sorgt in der Schweiz nach der Kontroverse um die Nähe zwischen einigen Mitgliedern der Jungen SVP und der Jungen Tat für Aufsehen. Doch Extremismus ist nicht auf rechtes politisches Gedankengut beschränkt. Man findet ihn auch Links, wie Zahlen des Nachrichtendiensts des Bundes zeigen. Zwar sind die ideologischen Ziele oft gegensätzlich, doch auch Linksextreme können Gewalt anwenden. Insbesondere handelt es sich dabei um Sachbeschädigungen, aber auch um Gewalt gegen Personen – in den meisten Fällen bei Schlägereien mit Polizisten oder Rechtsextremen.
«Aufgabe der Politik»
Marcel Dettling, neuer Präsident der Schweizerischen Volkspartei, sagt, die Partei habe «rote Linien» gegenüber «Rechts- oder Linksextremismus», die nicht überschritten werden dürften und fordert die Politik auf, «Massnahmen zur Verhinderung von Extremismus zu ergreifen».
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